Operation Spital oder: Anschreiben gegen die Innenvernichtung

Klimakrise, Wohnraummangel, Verdichtung – es erscheint kurzsichtig, betrieblich obsolete Spitalbauten abzubrechen, statt um- oder weiterzunutzen. In einer Online-Serie erörtern wir ihr Zukunftspotenzial.

Fotos: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv

Klimakrise, Wohnraummangel, Verdichtung – es erscheint kurzsichtig, betrieblich obsolete Spitalbauten abzubrechen, statt um- oder weiterzunutzen. In einer Online-Serie erörtern wir ihr Zukunftspotenzial.

«Eine Erneuerungswelle überrollt die Schweiz: Landauf, landab gehen neue Spitalbauten in Betrieb, während diejenigen des letzten grossen Erneuerungszyklus der 1960er- bis 1980er-Jahre verschwinden.» – Mit diesem Satz haben wir im Frühjahr die Artikelserie ‹Operation Spital› eingeleitet. Angesichts von Klimakrise, Wohnraummangel und Verdichtungsbemühungen erscheint uns der Abbruch ausgedienter Spitalbauten fragwürdig. Und wir stellen fest: Auch anderen ergeht es so. Vielerorts formieren sich Gruppierungen, die sich für den Erhalt und die Weiternutzung dieser Gebäude einsetzen. Unser Ziel ist es, die gängige Abbruchpraxis infrage zu stellen und das kumulierte räumliche Potenzial der abrissgefährdeten Gebäude sichtbar zu machen. Wir sind noch weit davon entfernt, es abschliessend beziffern zu können. In den Fällen, über die wir bisher berichtet haben, beläuft sich das Raumangebot schon auf weit mehr als 100 000 Quadratmeter Gebäudefläche. Allein das Spitalzentrum Biel verfügt über 60 000 Quadratmeter – noch dazu an einem Sonnenhang oberhalb der Stadt. Und für das frei werdende Gebäudekonglomerat gibt es Ideen! Andernorts, etwa in Altdorf oder im Fall des alten Kinderspitals in Zürich, stehen vom Abriss bedrohte Spitalbauten mitten in der Stadt oder im Dorf. Die Bauten abzureissen, käme einer «Innenvernichtung» gleich. ###Gallery_1### Die Rufe nach einer Um-, Weiter- oder Nachnutzung kommen allerdings spät. Zu spät? In der Regel ist die Spitalplanung jedenfalls so weit fortgeschritten, dass ein Kurswechsel unwahrscheinlich ist. Grundlegende Entscheide über den Abbruch der Bauten liegen Jahre zurück. An deren Stelle treten Frei- und Rochadeflächen. Die Planung fokussiert dabei auf die ferne Zukunft und verkennt damit die Herausforderungen der Gegenwart. In den grossen Strukturen steckt viel graue Energie, die Stützen-Platten-Bauten n...

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