Der «Stadthof» soll zum Dreh- und Angelpunkt des neuen Stadtteils werden. Visualisierung: Christ & Gantenbein
Ein Referendum verhinderte 2008 ein hochfliegendes Investorenprojekt für das Spitalareal Zug. 16 Jahre später ist ein neues Projekt von Christ & Gantenbein und Vogt Landschaftsarchitekten auf der Zielgeraden.
«Was lange währt, wird endlich gut», sagte der Zuger Baudirektor Florian Weber Ende Juni 2024 anlässlich der Präsentation des Projektwettbewerbs zur Umnutzung des ehemaligen Zuger Spitalareals. So abgegriffen die Redensart ist, so treffend fasst sie den langwierigen Planungsprozess zusammen, an dessen Ende das nun vorliegende Siegerprojekt von Christ & Gantenbein und Vogt Landschaftsarchitekten steht.
Eine denkwürdige Volksabstimmung 16 Jahre zuvor markierte seinen Anfang: Im August 2008 verliess das Kantonsspital Zug den bisherigen Standort südlich des Stadtzentrums und bezog einen Neubau in Baar. Für die freiwerdenden 25'000 Quadratmeter Land zwischen Seeufer und Villenhügel hatten die Zuger Unternehmer Olle Larsson und Alfred Müller in Zusammenarbeit mit Kanton und Stadt in den Jahren zuvor bereits ambitionierte Pläne geschmiedet: Zwei Hochhäuser mit teuren Wohnungen, eine Seniorenresidenz und ein Luxushotel sah ihr Bebauungsplan ‹Belvedere› vor.
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Der Kanton bot das Spitalareal für 38 Millionen Franken feil. Eine Anzahlung von vier Millionen hatten die Investoren bereits überwiesen, als ‹Belvedere› in der städtischen Volksabstimmung im September 2008 Schiffbruch erlitt. Ob die Mehrheit sich nun gegen den Verkauf von öffentlichem Land an Private, gegen teure Wohnungen oder gegen Hochhäuser am Seeufer aussprach – das Referendum jedenfalls katapultierte Stadt und Kanton zurück auf Feld eins.
Bestandserhalt und preiswerter Wohnraum Im zweiten Anlauf lief es besser: Das aus einem städtebaulichen Studienauftrag hervorgegangene Richtprojekt von 2014 ebnete den Weg zum Bebauungsplan, der 2016 rechtskräftig wurde. Er schreibt nicht nur die öffentliche Zugänglichkeit des Areals, einen «ausgewogenen Nutzungsmix» und eine «sehr gute Gesamtwirkung» der Bebauung vor, sondern auch preisgünstigen Wohnraum und Alterswohnungen. Nebst dem d...
Odyssee an die Süd-See
Ein Referendum verhinderte 2008 ein hochfliegendes Investorenprojekt für das Spitalareal Zug. 16 Jahre später ist ein neues Projekt von Christ & Gantenbein und Vogt Landschaftsarchitekten auf der Zielgeraden.
24.07.2024 16:01