Das Kulturhaus ‹The Gong› in Kambodscha entstand in der Zusammenarbeit zwischen Smiling Gecko und Atelier Oï.
Seit fünf Jahren arbeitet Atelier Oï mit Smiling Gecko zusammen. Wie das Designstudio die interkulturelle Zusammenarbeit mitgestaltet, erklärt Co-Gründer Aurel Aebi.
Entwerfen und Bauen für einen Ort am anderen Ende der Welt ist anspruchsvoll. Wie haben Sie sich vorbereitet? Aurel Aebi: In den letzten 33 Jahren haben wir Projekte in 40 Ländern realisiert, viele davon in Asien. Wir sind es also gewohnt, uns in verschiedene Kulturen einzudenken.
Für eine lokale Community zu bauen, ist nicht vergleichbar mit dem Designen eines internationalen Showrooms. Natürlich nicht. Aber für mich war immer klar, dass Architektur und Design nicht nur im Dienst der Schönheit stehen sollten. Mein Vater war Architekt, meine Mutter war Kinderkrankenschwester. Zusammen haben sie in Oberhofen BE ein Heim für Kinder mit Mehrfachbehinderungen aufgebaut. Etwas zu entwickeln, das anderen zugutekommen soll, ist mir also vertraut. Wir haben ‹The Gong› als Gefäss konzipiert. Füllen werden es andere.
Welche Rolle spielten bei der Projektentwicklung die Bevölkerung und die Mitarbeitenden vor Ort? Wir hätten gerne enger mit ihnen zusammengearbeitet, was wegen der Pandemie und der Distanz nicht einfach war. Darum trafen wir die Arbeitsgruppe des Campus in wöchentlichen Onlinemeetings. Sobald wir wieder reisen konnten, waren wir mehrmals für jeweils eine Woche vor Ort und tauschten uns mit der Gruppe und den Leuten der Werkstätten aus. Das Projekt ist im Dialog entstanden. Auch die Bedürfnisse kambodschanischer Musik- und Kulturarbeitenden sind in das Raumprogramm eingeflossen.
Haben Sie auch Formen der Partizipation durchgeführt? Ja, etwa bei der Entwicklung der Mauertechnik. Sie ist während eines einwöchigen Workshops entstanden, den wir mit lokalen Maurern veranstaltet haben. Ohne ihr Engagement und ihr Wissen würde es diese Struktur nicht geben.
Wie haben Sie sichergestellt, dass Ihre europäische Sichtweise die lokalen Werte integriert? Atelier Oï ist ein Autorenkollektiv von 50 Mitarbeitenden. Neue Stimmen in unsere Arbeit zu integrieren, ist ein Proz...
«Manchmal wollten wir zu schnell zu viel»
Seit fünf Jahren arbeitet Atelier Oï mit Smiling Gecko zusammen. Wie das Designstudio die interkulturelle Zusammenarbeit mitgestaltet, erklärt Co-Gründer Aurel Aebi.
12.08.2024 07:59