Urs Bürki hat an der Pädagogischen Hochschule gearbeitet und am Gymnasium Geografie unterrichtet. Zum Design kam er über Umwege.
Urs Bürki verstand sich weder als Kunsthandwerker, noch als Designer oder Künstler – und war doch von allem etwas. Nun ist der Ostschweizer überraschend gestorben. Ein Nachruf von René Hornung.
Urs Bürki entwarf Objekte aus Glas, Metall und Holz: Von der kleinen Blumenvase und dem Kerzenständer über schwere Glasobjekte bis zur Liege. Seine Objekte – so sagte er einst zu Hochparterre – sollten «etwas mehr können, etwas klüger und dabei möglichst einfach sein». Bekannt wurde er unter anderem mit dem Büchergestell ‹Woodweb› mit schräg gestellten, wabenartigen Modulen, die dafür sorgen, dass Bücher anlehnen können und nicht kippen.
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Seit den 1990er-Jahren war Urs Bürki in der Ostschweizer Designszene präsent. Doch er kam aus einer ganz anderen beruflichen und geografischen Ecke: Er wuchs im Kanton Luzern auf und wurde 1980 Leiter der Ausbildung für Bewegung und Sport an der Pädagogische Hochschule St.Gallen. Von 1992 bis 2013 war er Hauptlehrer für Geografie an der Kantonsschule St.Gallen.
Parallel zu seinem Lehrerberuf arbeitete er ab den späten 1980er-Jahren als Designer. 1998 gründete er seine Firma Zarava über die er die eigenen Objekte vertrieb, die er in kleinen Auflagen herstellen liess. Regelmässig war er auch an Messen präsent. Der Firmenname Zarava bedeutet auf Arabisch Giraffe aber auch die Liebliche. «Als Meisterin der Adaption» bezeichnet Bürki die Giraffe auf der Firmenwebsite, denn «sie kennt die Leckerbissen vom Boden bis zur Baumkrone, ihr Fell ist einzigartig und sie hat den schönsten Augenaufschlag». Auf der Einstiegseite von Zarava steht der inzwischen bekannte, dreibeinige Metallhocker ‹Zoid› – ein Entwurf von Yves Ebnöther. Bürki und Ebnöther arbeiteten über die Jahre immer wieder zusammen. Für ‹Zoid› suchten sie lange das geeignete Material und die Farbe und schliesslich einen Betrieb, der das Metall formen konnte.
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Urs Bürki wurde in den Medien auch schon als Multitalent bezeichnet, doch selber – so sagte er in den frühen 2000er-Jahren gegenüber Hochparterre – verstehe ...
Lust am Entwurf: Urs Bürki (1950-2024)
Urs Bürki verstand sich weder als Kunsthandwerker, noch als Designer oder Künstler – und war doch von allem etwas. Nun ist der Ostschweizer überraschend gestorben. Ein Nachruf von René Hornung.
19.07.2024 09:57