Mit einem neuen Infrastrukturgebäude macht das Lausanner Büro Localarchitecture den Fussballplatz von Daillens zum öffentlichen Ort. Dafür gibt es Bronze in der Kategorie Architektur.
Lehrstück am Dorfrand
Mit einem neuen Infrastrukturgebäude macht das Lausanner Büro Localarchitecture den Fussballplatz von Daillens zum öffentlichen Ort. Dafür gibt es Bronze in der Kategorie Architektur.
Fotos: Alexander Jaquemet
Fussballplätze wirken meist öde und liegen typischerweise in Gewerbequartieren, an Autobahnzubringern oder anderswo am Siedlungsrand. Auch der FC Venoge, der Verein der Waadtländer Gemeinden Penthaz, Penthalaz und Daillens, kickt am Dorfrand. In Daillens trennt ein Strässchen das Fussballfeld von den letzten Einfamilienhäusern. Nebenan liegt der Friedhof. Doch etwas ist hier anders: Statt an Gewerbefassaden oder Lärmschutzwände blickt man von diesem Fussballplatz in eine weite Landschaft aus Feldern, Viehweiden und Wäldchen. In der Ferne erheben sich die Jurahügel in mystischem Dunst.
Das Haufendorf Daillens liegt im Bezirk Gros-de-Vaud, bekannt als Kornkammer der Waadt. Zwar hat die Landwirtschaft für die gut 1000 Einwohner in den vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung verloren; viele der imposanten steinernen Bauernhäuser dienen heute anderen Zwecken. Doch die historischen Bauten, verwinkelten Strassen und früheren Nutzgärten prägen die Atmosphäre in Daillens nach wie vor. Entsprechend umsichtig hat das Lausanner Büro Localarchitecture das neue Infrastrukturgebäude des Fussballplatzes in die Landschaft gesetzt.
Mehr als Infrastruktur Nachdem das alte Garderobengebäude des FC Venoge unmittelbar ans Dorf angeschlossen war, musste das neue aus Rücksicht auf die Nachbarn an das ferne Ende des Spielfelds rücken – für das Projekt ein Glücksfall, wie Architekt Laurent Saurer findet. Wie die benachbarte Scheune steht der langgezogene Holzbau als selbstbewusster Solitär in der Landschaft und definiert die Grenze zwischen Siedlungsfläche und Umland.
###Media_2###
Die Architektur ist direkt. Um drei Stufen vom Terrain abgesetzt, bildet eine Plattform aus Betonplatten die robuste Unterlage für schmutzige Fussballschuhe. Der Plattformrand bietet sich Zuschauerinnen als Sitzbank an, das ausladende Wellblechdach auf Sichtholzsparren schützt sie vor Regen – ein besc...
E-Mail angeben und weiterlesen:
Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.