Inselurbanismus in der Zürcher Agglo: das Richti-Areal in Wallisellen Fotos: Tschubby/Wikimedia Commons

Inseljournalismus

Die ‹NZZ am Sonntag› versucht herauszufinden, warum die gebaute Schweiz so hässlich sei. Sie fragt Experten. Und dann findet sie schöne Häuser. Na ja ...

Wer wissen will, wie es um den Schweizer Architekturjournalismus steht, der lese die Ausgabe des ‹NZZ am Sonntag Magazin› vom 25. August. Peer Teuwsen leitet den Kulturteil der NZZ am Sonntag, Sacha Batthyany schreibt in der dortigen Hintergrund-Redaktion. Kultur und Hintergrund, da darf man schon was erwarten, oder? Unter dem Titel «Seelenlose Schweiz» machen sich die beiden auf zu einer Reise durchs Land. Warum nur, fragen sie sich, warum ist diese Schweiz so hässlich? Sie reisen an «anonymen Siedlungsklötzen» vorbei, an «Lagerhäusern aus Wellblechschalen» und «frechgelben Einfamilienhäusern mit Thujahecken am Hang». Sie fassen zusammen: «in Beton gegossene Durchschnittsware». Zwei Experten, eine Expertin Auf ihrer Reise durch die hässliche Schweiz treffen die beiden Journalist zwei Experten und eine Expertin. In Flims befragen sie den Kunsthistoriker Philip Ursprung (61), warum die Schweiz so hässlich sei. Seine Antwort: «Renditedruck» und «Konsensneurose». Die Stadtplanerin Regula Lüscher (alterslos), die sie in Wallisellen treffen, tippt auf «fehlende Liebe zum Detail» und «renditeorientierte Massenproduktion». Stadtwanderer Benedikt Loderer (78) aus Biel meint: «Auto» und «eigenes Häuschen». So um einiges schlauer widmen Batthyany und Teuwsen die letzten drei Absätze ihrer langen Titelstory dem Gegenteil, nämlich dem Schönen. Ihre bisherigen Erkenntnisse fassen sie so zusammen: Schön sei «ein Bau, der etwas wagt, der gut in der Landschaft liegt, mit Seele und Liebe zum Detail. Eine Siedlung, die die Bewohner je nach ihren Vorlieben gestalten. Ein Ort, an dem nicht die Rendite zählt, sondern das Leben». Und wo, in der gesamten Schweiz, finden sie einen solchen Ort? Auf dem Richti-Areal in Wallisellen! Kerzen, Lampions, Nachtwind Dort, zwischen Bahnhof Wallisellen und Einkaufszentrum Glatt, werde am Abend auf den Balkonen gegessen und gef...
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Die ‹NZZ am Sonntag› versucht herauszufinden, warum die gebaute Schweiz so hässlich sei. Sie fragt Experten. Und dann findet sie schöne Häuser. Na ja ...

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