Hans Danuser (rechts) eben noch am Hochparterre-Fest. Hier im Gespräch mit Marianne Burki und Jules Spinatsch Fotos: Niklaus Spoerri

Hans Danuser – ein Nachruf

Der Fotograf und Künstler reiste durch die Welt, ruhte in Graubünden und war ein Freund von Hochparterre. Vor ein paar Tagen ist er überraschend gestorben.

Bilder purzeln aus dem Gedächtnis – private: Schwatzen in Hans Danusers überhohen Atelier an der Ottikerstrasse in Zürich zum Kaffee aus der neuen, eleganten Maschine. Wie tief kann er seufzen, weil die schwarze Brühe beim ersten Versuch kalt statt heiss aus dem Gerät tröpfelt. Und dann lachen, die grau-weisse Mähne schütteln, die Augen zukneifen, den grossen Körper langsam nach vorne und nach hinten wanken. Hans fragte mich bei jedem Besuch neugierig über Neues aus der Szene der Architektur aus und vor allem über Bündnerisches, unsere gemeinsame Gegenwart. Er liebte die kulturpolitische Diskussion in unserem Kanton und er mochte den Klatsch. Und wir flogen bald hinweg mit seinen im Atelier ausgelegten Projekten in die Wüste, wo er die Folgen des Klimawandels künstlerisch dokumentierte oder in seine wachsende Bibliothek mit Abzählreimen und Kinderversen, die ihm Stoff für etliche Beiträge zur Kunst am Bau gegeben hatten – Spiele mit dem Sinn und der Form von Buchstaben. Und Hans skizziert, wie er sein Archiv mit seinen Arbeiten und Journalen nun der Fotostiftung in Winterthur übergeben – schenken – wird. Zürich Auf seinem einen Bein stand Hans Danuser in Zürich, in seinem Atelier, in seinem grossen Kreis von Gefährten und Freundinnen aus Kunst, Wissenschaft und Politik. Er war eng verbunden mit der Wissenschaft, vor allem mit Labors der ETH. Er wusste viel über deren Tun, er hat es bewundert und war immer wieder verblüfft, was er wie vom Tun in der Spitzenforschung begriffen hat. Freilich auch kritisch befragt, aber mehr interessierte ihn, die Phänomene abzubilden als grundlegende Wortwechsel über Sinn und Unsinn zu führen. Hellsichtig waren seine Gedanken, wie Kunst und Wissenschaft zusammenhängen und wichtig war ihm als Künstler auf Augenhöhe mit Forscherinnen zu reden – und respektiert zu werden. Aus seiner langjährigen Beschäftigung mit Natu...
Hans Danuser – ein Nachruf

Der Fotograf und Künstler reiste durch die Welt, ruhte in Graubünden und war ein Freund von Hochparterre. Vor ein paar Tagen ist er überraschend gestorben.

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