Eine wachsende Stadt braucht nicht nur mehr Wohnungen, Arbeitsplätze oder Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch mehr Schulhäuser, Alterszentren oder Sportanlagen. Kurz: öffentliche Bauten. Eine Übersicht.
11 Schulanlage Langwiesen
Die Schulanlage Langwiesen aus dem Jahr 1973 wird komplett saniert und instandgesetzt. Zudem wird sie mit einem Neubau erweitert, der eine Dreifachsporthalle und Unterrichtsräume umfasst. Auch zwei Kindergartengruppen, ein Mehrzweckraum, fünf Unterrichtsräume für textiles und technisches Gestalten sowie weitere Nebenräume sind geplant. Das Gebäude wird nördlich der bisherigen Turnhallen auf der Freifläche platziert. Die Dreifachsporthalle erhält eine Galerie und Ausziehtribüne für bis zu 600 Zuschauerinnen und Zuschauer, sodass Wettkämpfe und Vereinsanlässe stattfinden können.

Schulanlage Langwiesen, Sanierung und Erweiterung, 2027–2032
Architektur: Dahinden Heim Partner, Winterthur
Landschaftsarchitektur: Vetschpartner, Zürich
12 Schulhaus Steinacker
Die Schulanlage Steinacker im Stadtkreis Seen wird nach 50 Jahren Betrieb instandgesetzt und erweitert. Als Zeugnis des industrialisierten Schulhausbaus der 1970er-Jahre ist die Anlage im Inventar aufgeführt. Die Erweiterung in Holzelementbauweise erfolgt durch eine Aufstockung über der vergrösserten Turnhalle und einen eingeschossigen Kindergarten am Rand des Spielplatzes. Dadurch bleiben die knappen Aussenräume, der Baumbestand sowie der räumliche Bezug zu den angrenzenden Sportfeldern und zur Umgebung weitgehend erhalten. Der bauliche Haupteingriff beschränkt sich auf das Turnhallengebäude. Die übrigen Trakte werden im Innern umfassend erneuert, aussen jedoch nur behutsam saniert.

Schulhaus Steinacker, Erweiterung, 2027–2032
Architektur: Bischof Föhn, Zürich
Landschaftsarchitektur: Parbat, Appenzell
13 Schulhaus Laubegg
Das 2002 erbaute Schulhaus Laubegg wurde bereits zweimal erweitert. Die anhaltende Bautätigkeit im Quartier Dättnau macht eine dritte Erweiterung nötig. Für diese führte die Stadt einen offenen Projektwettbewerb durch. Im Siegerprojekt von BDE Architekten bildet ein dreigeschossiger Neubau den Auftakt für die ganze Schulanlage und wird zu einem Zeichen am Ortseingang. Die Nutzungen auf den Geschossen sind eigenständig organisiert. Im Erdgeschoss bindet ein Foyer mit zwei gedeckten Vorplätzen und Eingängen den Neubau an das Quartier und an die bestehenden Erschliessungsachsen der Schule an.

Schulhaus Laubegg, Erweiterung, 2025–2031
Architektur: BDE, Winterthur
Landschaftsarchitektur: Arge Vogel Grünklang, Winterthur
14 Schulhaus Wyden
In Wülflingen wird für die nächsten Jahre ein starkes Schülerwachstum prognostiziert. Entlang der Habichtstrasse wird deshalb ein dreigeschossiger Neubau erstellt. Das Raumprogramm umfasst fünf Kindergarten- und fünf Primarschulklassenzimmer, Gruppenräume und einen Bereich für die Lehrpersonen. Die Erschliessung erfolgt in erster Linie über eine Passerelle vom bestehenden Schulhaus. Der Aussenraum wird vergrössert und als attraktive Pausen- und Spielfläche gestaltet. Das Gebäude wurde aus der Holzmodulbaufamilie ‹Modular-W› heraus entwickelt.

Schulhaus Wyden, Erweiterung, 2024–2025
Architektur: Bauart, Bern / Zürich / Neuenburg
Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan, Zürich
Holzbau: Blumer Lehmann, Gossau
15 Theater Winterthur
Nach mehr als 40 Jahren durchgehenden Betriebs musste das Theater Winterthur umfassend saniert werden. Zu den Sanierungsmassnahmen gehören die Erneuerung der veralteten Bühnen- und Veranstaltungstechnik sowie die bautechnische Anpassung des Gebäudes an heutige behördliche und gesetzliche Vorgaben. Auf dem Dach wird eine Solaranlage installiert. Vor dem Hintergrund der architektonischen Qualitäten und der denkmalpflegerischen Bedeutung des Baus von Frank Krayenbühl sehen sich EMI Architekt*innen nicht in der Rolle der Autoren, sondern «vielmehr in der Funktion eines Anwalts, der die gegebenen Qualitäten verantwortungsbewusst und sorgfältig schützt», wie sie schreiben.
16 Schulhaus Aussenwachten
Das einstige Landwirtschaftsdorf Iberg, das zu den Seemer Aussenwachten gehört, erlebte in den vergangenen 30 Jahren eine starke bauliche Entwicklung. Vor allem eine grosse Anzahl Einfamilienhäuser wurde gebaut. Damit stieg auch der Schulraumbedarf im Einzugsgebiet, das neben Iberg die Ortsteile Eidberg, Weierhöhe und Gotzenwil umfasst. Ein zentrales und zeitgemässes Schulhaus für zwölf Primarklassen soll den Kindern eine optimale Lernumgebung bieten. Es rückt näher ins Dorf und bildet zusammen mit einem umgebauten Bauernhaus einen neuen Platz in Iberg. Das Schulgebäude ist ein kompakter dreistöckiger Bau mit parallelen Satteldächern. Schulhaus und Turnhalle werden in Holzbauweise erstellt und folgen dem Gelände, sodass nur wenig Aushub nötig ist. Die einfach gehaltene Stützenkonstruktion erlaubt zukünftig eine flexible Anpassung des Raumkonzepts.

Schulhaus Aussenwachten, Neubau, 2028–2030
Architektur: Waldrap, Zürich
Landschaftsarchitektur: Waldrap, Zürich; Krebs und Herde, Winterthur
17 Stadion Schützenwiese
Das Teilprojekt ‹Ersatzneubau Stirntribünen› stellt die zeitnahe Erneuerung des Stadions Schützenwiese sicher. Die beiden Stirntribünen werden analog der Gegentribüne gebaut. Sie fassen künftig je rund 2500 Zuschauerinnen und Zuschauer und sollen etappenweise gebaut werden, sodass der FC Winterthur seine Ligaspiele auch während der Bauphasen im Stadion Schützenwiese austragen kann. Auf der Südseite des Stadions wird zudem ein Garderobengebäude für den Trainingsbetrieb des Nachwuchses und der Inklusionsteams gebaut. Diese Garderoben können unabhängig vom Stadion genutzt werden.

Stadion Schützenwiese, Ersatzneubau Stirntribünen, 2027–2029
Architektur: Sollberger Bögli, Biel
Landschaftsarchitektur: Heinrich, Winterthur
18 Alterszentrum Adlergarten
Um den Gebäudebestand im Portfolio ‹Alter und Pflege› längerfristig zu erneuern, soll beim Alterszentrum Adlergarten ein Erweiterungsneubau erstellt werden. Nach seiner Fertigstellung wird er zunächst als Rochadefläche während der Sanierung von drei weiteren städtischen Alterszentren in Winterthur genutzt, bevor die 120 Pflegeplätze durch das Alterszentrum Adlergarten betrieben werden. Das Siegerprojekt des Wettbewerbs fügt den Neubau in den Park ein und reagiert mit architektonischen Mitteln präzise auf die Lebenssituation älterer Menschen. Durch die Berücksichtigung des wertvollen Baumbestands und durchdachte Grundrisse gelingt es, die Grossform des Erweiterungsneubaus städtebaulich geschickt im Park zu verorten.

Alterszentrum Adlergarten, Erweiterungsbau, 2027–2031
Architektur: Julian C. Fischer, Zürich
Landschaftsarchitektur: Albiez de Tomasi, Zürich
19 Gleisquerung Bahnhof Nord
Am nördlichen Ende des Gleisfelds des Bahnhofs Winterthur laufen zurzeit drei Arealentwicklungen: das Lind-Areal, der Ausbau des Kantonsspitals und das geplante Holzhochhaus der Siska. Wegen der Verzweigung der Bahnlinien ist die Erschliessung dieser Areale insbesondere für den Langsamverkehr unbefriedigend, die Wege sind lang und umständlich. Die neue Gleisquerung soll diese Lücke schliessen und im nördlichen Gebiet des Schwerpunktraums Hauptbahnhof eine attraktive Verbindung schaffen.
20 Querung Grüze, Leonie-Moser-Brücke, 2025
Wie ein Keil schiebt sich das Sulzer-Areal mit der Frauenfelder-, der St. Galler- und der Tösstallinie der SBB in das Stadtgefüge. An der Spitze liegt der Bahnhof Grüze. Bereits jetzt ist er an zwei Linien angeschlossen, und dereinst wird an der Linie nach Frauenfeld die S-Bahn-Station Grüze Nord entstehen. Die Querung Grüze ist das Herzstück des neuen Verkehrsknotens. Sie schafft einen Bypass für den Busverkehr, schliesst die westliche Sulzerallee und den Bahnhof Grüze an das Busnetz an und bindet die umliegenden Quartiere ein. Treppen und Lifte führen von der Brücke auf die Perrons. Der Zukunft des Bahnhofs Grüze als zweitwichtigster von Winterthur steht nichts mehr im Weg.
21 Forstwerkhof
Die beiden Forstwerkhöfe der Stadt Winterthur an der Eschenberg- und an der Reitplatzstrasse sind stark sanierungsbedürftig. Neu sollen das gesamte Forstpersonal und der Maschinenpark an einem zentralen Standort an der Eschenbergstrasse untergebracht werden. Das Bauprojekt sieht einen Ersatz des bestehenden Gebäudes von 1961 vor. Neben Arbeitsplätzen, Aufenthaltsräumen und Garderoben für die Forstmitarbeitenden werden Werkstätten, Einstellhallen und ein Lagerraum für die Betriebsmittel Platz finden. Das für die Tragkonstruktion benötigte Fichten- und Tannenholz wird direkt aus dem umliegenden Stadtwald auf die Baustelle transportiert, vor Ort bearbeitet, getrocknet und als Rundholz verbaut. Das Schnitt- und das Leimholz – Bretter und Balken – wird ebenfalls aus städtischem Holz von regionalen Holzverarbeitern angefertigt und anschliessend im Werkhof verbaut.
22 Areal Obertor
Die vormals von der Stadtpolizei genutzten Liegenschaften werden umfassend saniert und umgebaut. Entstehen sollen Büroräume, Gewerbeflächen und Wohnungen. Die Häuser am Obertor gehören zu den historischen Bauten, die das Gassenbild der Winterthurer Altstadt prägen. Die beiden vierstöckigen Wohnhäuser 11 und 13 stammen aus der Zeit vor 1850. Mehr als ein Jahrhundert später wurden sie zu Bürozwecken umgenutzt. Entsprechend der ursprünglichen Nutzung werden im Erdgeschoss wieder Gewerbeflächen und in den Obergeschossen Wohnungen realisiert. Das Haus zum Adler am Obertor 17 ist eine Rokokovilla aus dem Jahr 1764. 1947 wurde darin das Polizeiamt eingerichtet. Hier entstehen nun neue Büros, die die historischen Innenräume wieder zur Geltung kommen lassen.
23 Drehscheibenplatz, 2030
Der Freiraum in der Lokstadt wird von Vogt Landschaftsarchitekten geplant. Die erste Bauetappe (Dialogplatz) wurde aufgrund der Ergebnisse einer Testplanung gemäss dem städtebaulichen Leitbild von 2010 erstellt. Für die zweite Etappe rund um die noch erhaltenen Industriehallen waren bereits Anpassungen in der Planung nötig: Neue Anforderungen wie Hitzeminderung, Schwammstadt oder veränderte Bedürfnisse der Anwohner und Nutzerinnen machten diese erforderlich. Für die dritte und letzte Freiraumetappe auf dem Drehscheibenplatz und rund um das neue Hochhaus ‹Rocket› dachten Vogt Landschaftsarchitekten die Gestaltung grundlegend neu. Relikte der vergangenen Nutzung wie Gleisfragmente oder das Waaghäuschen erinnern an früher und machen die einstige Funktion der Drehscheibe nachvollziehbar.






