Die Genfer Vision

Gemeinschaftlich planen, um dann zusammenzuarbeiten – der grenzüberschreitende Zukunftsentwurf für die Grossregion Genf ist fast vollständig. Eine Zwischenbilanz.

Fotos: Canton de Genève

Gemeinschaftlich planen, um dann zusammenzuarbeiten – der grenzüberschreitende Zukunftsentwurf für die Grossregion Genf ist fast vollständig. Eine Zwischenbilanz.

«Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen», so ein Bonmot des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt. In der Raumplanung ist das anders. Da ist Hellsicht hilfreich. Es braucht ein Zielbild für die zukünftige Entwicklung einer Region, um das Geflecht der Ansprüche und Planungen ordnen zu können. Und das geht nicht ohne Couch und Denkfreiheit. Genf hat die Analyse gewagt und legt die in einem langen Prozess gemeinschaftlich erarbeitete ‹Vision territoriale transfrontalière› (VTT) vor. Ausgangspunkt war die Frage: Was fehlt der Region Genf? Die Kantonsplanerin Ariane Widmer, die seit 2019 im Amt ist, stellt fellt: So wie bisher könne es nicht weitergehen. «Wir brauchen ein Werkzeug, um die ökologische Transformation der Region planen zu können.» Also rief der Kanton im Jahr 2020 zur gemeinde-, kantons- und landesgrenzenübergreifenden Visionssuche auf. Eingeladen waren Architektinnen, Raumplaner, Behördenvertreter und Politikerinnen aus Genf und den umliegenden französischen und Waadtländer Regionen. «Der kurz zuvor revidierte Richtplan berücksichtigte aktuelle Herausforderungen nicht genügend», so Ariane Widmer. Das Umfeld sei damals aber in Aufbruchstimmung gewesen, und so wurde der Schwung genutzt, um mit der gesamten Agglomeration Genf zu arbeiten. Widmer konnte ihre Erfahrungen mit komplexen Grossprojekten fortsetzen und das Thema der ökologischen Transition einbringen: «In der Planung braucht es ein Gleichgewicht mit der Natur, wie es auch im Raumplanungsgesetz festgelegt ist.» Das bedingt einen sorgfältigen Umgang mit dem Boden. Das Resultat der Analyse zeigt: Damit sich die Region blühend weiterentwickeln kann, müssen zwei Dinge bedacht werden: zum einen die Menschen und ihre Infrastrukturen, zum anderen die natürlichen Grundlagen. Und die Landschaft? Ausgangspunkt war also das Territorium. Die Genfer Agglomeration, Grand Genève, befindet ...

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