Die Welt ist im Wandel, und der Designberuf mit ihm. Doch wohin geht die Reise? Und aus welchen Aufgaben und Skills setzt sich das Profil heute zusammen? Zwei Designerinnen wagen den Versuch einer Einordnung.
Der Moment zu hüpfen
Die Welt ist im Wandel, und der Designberuf mit ihm. Doch wohin geht die Reise? Und aus welchen Aufgaben und Skills setzt sich das Profil heute zusammen? Zwei Designerinnen wagen den Versuch einer Einordnung.
Fotos: Jan Reimann, Studio Fuser & Sam Linder, UFO
Ein Sommernachmittag, Noelani Rutz und Margarita Salmerón sitzen im Gartencafé des Museums für Gestaltung Zürich. Koi-Karpfen gleiten durchs Wasser, nebenan brüllt ein Rasenmäher. Die beiden Designerinnen, die sich bisher nicht kannten, werden darüber diskutieren, wie sich die Veränderungen unserer Zeit auf den Designberuf auswirken. Vor dem Treffen haben sie sich auf einen Pool von Stärken, Aufgaben und Skills geeinigt, die sie in ihrem Metier für unerlässlich halten. In einem zweieinhalbstündigen Gespräch soll nun eine gemeinsame Tierlist entstehen.
Margarita Salmerón (MS) Mich erstaunt, dass der Pool so viele kommunikative Aspekte beinhaltet. Egal, was wir heutzutage als Designerinnen machen: Kommunikation – ganz gleich, wo sie stattfindet – ist von gigantischer Bedeutung. Noelani Rutz (NR) Das war auch mein erster Gedanke. Manche Leute feiern medial grossen Erfolg, weil sie so gut kommunizieren – und nicht etwa, weil sie gestalterisch herausragen.
Mirjam Rombach (MR) Wie geht ihr mit diesem Übermass an Kommunikation und Information um? MS Mich interessiert die Figur der Kuratorin. Deshalb führen wir keine eigenen Shops, sondern sind durch Läden, Einrichter:innen oder Architekt:innen im Markt vertreten. Für die Kundschaft bedeutet dies, dass jemand mit Know-how filtert. Diese Person entscheidet, ob wir gut genug sind. Wie findet ihr diesen Punkt der Kuration? NR Spannend, aber auch schwierig. Die Läden sind das eine, doch vieles passiert online. Und dort kennt man die kuratorischen Auswahlkriterien überhaupt nicht. Hat man nun tatsächlich ein gutes Stück aus hochwertigen Materialien vor sich, oder verkauft es sich bloss gut auf Instagram? MS Mit den Jahren findet man die Partner:innen, die zu einem passen. Wenn man gut darin ist, flashy Sachen zu machen, findet man andere Kuratierende, als wenn man leisere Produkte hat. Wenn eine Messe oder Website nicht ...
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