Die Schweizer Gesamtverkehrsstrategie benötigt eine Auffrischung. Im Bild die Autobahn A3 im Jahr 1966. Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv
Ende Oktober präsentierten 340 Mobilitätsfachleute ihre Argumente gegen den Autobahnausbau. Nun kontern 240 Befürworterinnen aus Ingenieurfachkreisen. Eine Gegenüberstellung und drei Lesetipps.
Die Abstimmung über den Ausbau des Nationalstrassennetzes vom 24. November rückt näher. Angeheizt durch die unsachliche Berichterstattung gewisser Medienhäuser geht der Abstimmungskampf in eine emotionale Schlussphase.
Auch die Fachwelt meldet sich zu Wort. Bereits am 30. Oktober publizierten 340 Mobilitätsfachleute ihre Argumente gegen die Autobahnvorlage. Die wichtigsten Kritikpunkte: Es fehle an einer Gesamtbetrachtung, die Planung widerspreche den übergeordneten Planungsgrundlagen, binde Ressourcen am falschen Ort und sei nicht zukunftsfähig. Zielführende Massnahmen zur Lösung der Verkehrsprobleme wären aus Sicht der Unterzeichnenden beispielsweise eine bessere Koordination von Verkehr und Siedlungsentwicklung, der Ausbau des ÖV- und Velonetzes, eine bessere Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel und ein Verkehrsmanagement mit Instrumenten wie Mobility Pricing.
Am vergangenen Freitag haben 240 Fachleute aus der Schweizerischen Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen ‹suisse.ing› den Appell mit einer Empfehlung zur Annahme der Vorlage gekontert. Ein leistungsfähiges Nationalstrassennetz sei für die Sicherheit und Zuverlässigkeit des gesamten Verkehrssystems zentral, schreiben die Unterzeichnenden, unter denen sich auch Auftragnehmende bei den geplanten Projekten befinden. Die sechs Ausbauprojekte seien sorgfältig projektiert und erleichterten zudem den künftigen Unterhalt. Die Fachleute stellen aber ebenfalls klar: «Selbstverständlich braucht die Schweiz dringend eine Gesamtverkehrsstrategie, die Einführung von Mobility Pricing sowie die vollständige Dekarbonisierung des MIV, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.»
Die Schweiz braucht also, da sind sich die beiden Gruppen einig, eine Gesamtverkehrsstrategie mitsamt wirksamem Verkehrsmanagement. Doch was kann die interessierte Laiin für die Abstimmung am 24. November aus den beiden Pa...
Dafür und dawider
Ende Oktober präsentierten 340 Mobilitätsfachleute ihre Argumente gegen den Autobahnausbau. Nun kontern 240 Befürworterinnen aus Ingenieurfachkreisen. Eine Gegenüberstellung und drei Lesetipps.
11.11.2024 11:15