Carbon Removal heisst, CO₂ aus der Atmosphäre zu entfernen und zu speichern. Anders ist Netto-Null nicht zu schaffen. Und die Bauwirtschaft spielt dabei eine wichtige Rolle.
Scale-ups wie Neustark und Zirkulit bedampfen Recyclinggranulat mit CO₂, das an Zementresten versteinert. Die Bündner Firma Klark macht Pflanzenkohle aus Holzresten und mischt diese in den Beton. So lässt sich Kohlenstoff in den eigenen vier Wänden speichern, schwärmt Valerio Olgiati im Werbevideo. Und Bundesrat Albert Roesti frohlockt an der Verleihung des Prix Lignum 2024: «Holz ist wunderbar, denn es wächst nach und speichert CO₂.»
Die Verheissungen und Verlockungen sind gross. Tatsächlich ist Netto-Null ohne Carbon Removal nicht zu schaffen. Doch wann ist CO₂-Entfernung aus Sicht der Klimawissenschaft wirklich zusätzlich und dauerhaft genug? Wie funktionierten Physik und Geschäftsmodelle der neuen Baustoffe? Wie ist der Kohlenstoffmarkt reguliert? Und wo liegen die Tücken der CO₂-Buchhaltung, wenn Holzhäuser zu kurz stehen und Zertifikate verkauft werden? Palle Petersen