Ingenieurinnen und Produktdesigner der ETH und der ZHdK entwickeln ein kostengünstiges, einfach nutzbares und dennoch hochwertiges Beatmungsgerät.
Zur Erinnerung: Vor vier Jahren wütete Covid-19 rund um den Globus, überlebenswichtige Beatmungsgeräte wurden plötzlich zur Mangelware. Diverse Akteure suchten daraufhin nach Alternativen für die kostspieligen Geräte der Intensivmedizin, zogen sich aber bald wieder in ihre Kerngeschäfte zurück. Anders ein Projekt, bei dem die ETH und die ZHdK zusammenfanden, konkret: Ingenieurinnen aus unterschiedlichen Bereichen und Produktdesigner um Martin Meier, damals Leiter des Masterstudiengangs Produktdesign an der ZHdK. «Ich lernte die ETH-Professorin Kristina Shea kennen, und wir beschlossen, ein kollaboratives Projekt aufzusetzen, um ein kostengünstiges, einfach nutzbares und dennoch hochwertiges Beatmungsgerät zu entwickeln», sagt Meier. Mit an Bord kamen seitens der ETH die Professorin Melanie Zeilinger und Marianne Schmid Daners, Expertin für das Testen von Medizingeräten. Im Juni 2021 starteten sie das von Innosuisse geförderte Projekt, das mittlerweile als ETH-Spin-off weiterläuft.
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Der Prototyp ‹Breathe› erzeugt den rettenden Luftstrom nicht via Turbine, sondern mittels eines Beatmungsbeutels aus der Notfallmedizin. Allerdings wird dieser nicht händisch, sondern automatisch im Gerät komprimiert und wieder entspannt, was die Regelungstechnik herausfordert. Ein Novum in der Medizintechnik.
Das Design hat sich von Prototyp zu Prototyp grundlegend verändert. Der erste Ansatz, eher eine Art ‹Proof of Function›, arbeitete mit einem offen zugänglichen Beutel, was sich als schwierig herausstellte. Prototyp zwei war bereits geschlossen, die geneigte Front versammelte alle Bedienelemente, ein wasserstrahlgeschnittenes Aluminiumblech hielt das Gehäuse zusammen. Der aktuelle, von Studio Fink entworfene Prototyp basiert auf einer reduzierten Stellfläche, reparaturtechnisch optimiert angeordneten Komponenten im Inneren sowie einem stossabsorbierenden Spri...
Atemspender
Ingenieurinnen und Produktdesigner der ETH und der ZHdK entwickeln ein kostengünstiges, einfach nutzbares und dennoch hochwertiges Beatmungsgerät.
22.06.2024 08:00