Verblüffende Präzision: Die Ringe sind beweglich, und zwar sobald sie aus der Maschine kommen.

Digital bauen

Der digital versierte Architekt druckt seine Modelle dreidimensional aus und entwirft seine Bauten auf dem Tablet. So sehen zumindest IT-Spezialisten die Zukunft. Ein Rundgang an der Swissbau zeigt ein etwas anderes Bild.

Das iPad und seine Geschwister finden reissenden Absatz. Doch taugen die Geräte auch zu mehr als Film gucken und im Internet surfen? Apps zum Betrachten von digitalen Daten gibt es unzählige. Graphisoft etwa zeigt mit «BIMx» ein Präsentationstool für seine CAD-Software ArchiCAD. Damit kann man sein Projekt virtuell durchschreiten und dem Kunden mit ein paar Wischgesten vorstellen. Die Bedienung ist allerding gewöhnungsbedürftig und erfordert buchstäblich Fingerspitzengefühl. Etwas trockener ist die Web-App «untermStrich». Mit ihr kann der Architekt seine Stunden gleich auf der Baustelle erfassen, die Kosten überblicken und sein Honorar im Auge behalten. Controlling-Apps gibt es noch viele andere am Start. Für den Entwurf scheint das iPad allerdings nach wie vor keine Rolle zu spielen.

Wie sieht das Bild also bei den dreidimensionalen Druckern aus? Visual Data Systems macht den Modelldruck «bürotauglich», wie das Unternehmen sagt. Ihr ZPrinter schichtet mit einer Geschwindigkeit von zwei cm pro Stunde ganze Städtebaumodelle auf, und zwar in Vollfarbe. Das Gerät schlägt allerdings mit mehreren Zehntausend Franken zu Buche, ein Modell kostet einige hundert. Und ganz so einfach wie Apfel-P funktioniere es noch nicht, meint der Herr am Stand. Einen neuen Mitspieler am 3D-Markt zeigt Lorem mit dem Druckerriese HP. Seine Maschinen formen aus Kunststoff funktionstüchtige Gelenke oder Zahnräder. Sie richten sich aber eher an Werkzeugbauer, denn an Architekten, da ebenfalls zu teuer. Das Drucken in der dritten Dimension bleibt in der Baukunst also eine Randerscheinung, die sich höchstens für Zaha Hadid auszahlt.

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