Eröffnungspodium mit Mängelexperten

Bauen heisst Mängel erzeugen

Die Treppe ausgerechnet zur SIA-Lounge brachte einige ins Straucheln – ein Baumangel im Blick jedes Zuschauers! Um die Mängel gings in der Eingangsveranstaltung mit Vortrag von ETH-Architekten-Vorstand Sacha Menz.

Ein dankbares Opfer zu Beginn: Der stellte haudrauf eine Studie seiner Professur für Architektur und Bauprozess vor. Auswertung und Betrachtung von Mängelprotokollen, Gutachten und Interviews – es gäbe Themen, die seien sexier, so der Forscher. Doch jovial machte er was draus.

Seine vorläufigen Schlüsse waren dann auch am Schluss der folgenden Diskussionsrunde noch aktuell, die neben Menz vom obersten Schweizer Baumeister, Werner Messmer, in Blocherschem Duktus bestimmt wurde: Es braucht mehr Kommunikation! Es braucht breitere und bessere Ausbildung (auch Bauzeichner)! Es braucht die Gesamtverantwortung beim Architekten (meinen zumindest die Architekten, auf dem Podium auch von Daniel «EM2N» Niggli vertreten)! Und selbst wenn sich die hehren ETHler und die Baumeister zusammenrauften, selbst dann müssen wir wohl mit den 654'480 Baumängeln in einem Schweizer Wohnungsbaujahr leben. Hauptsache es sind nur Schönheitsfehler und keine «wesentlichen».

Was bleibt noch von der ersten Swissbau-Veranstaltung? Dass das Bauen scheinbar noch immer eine männliche Domäne ist. Weibliches gab es nur in Form von roten T-Shirts, die Wasser nachschenkten. Und die Schlusswünsche der Platzhirsche: «Wir brauchen eine Bauakademie!» (Menz). «Bearbeitet die Bauherren!» (Messmer) Der eigene Wunsch: Es braucht bequemere Stühle an der Swissbau!

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