Ein Quantensprung für das Zürcher Tramnetz
Im ‹Zukunftsbild 2050› skizziert die Stadt Zürich die Zukunft ihres Trams. Ausserdem in der Presse: Güterbahnhof St. Gallen, Flugplatz Dübendorf, Bäume in Bern und Roger Boltshauser in der Galerie und im Buch.
Gestern haben der Direktor der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), Marco Lüthi, und der zuständige Stadtrat Michael Baumer das ‹Zukunftsbild 2050› für den öffentlichen Verkehr in der Stadt vorgestellt. Heute berichten sowohl die ‹Neue Zürcher Zeitung› als auch der ‹Tages-Anzeiger› darüber. Heute führen praktisch alle Tramlinien durch die Innenstadt, wo in den Hauptverkehrszeiten der Platz auf den Schienen und in den Fahrzeugen entsprechend knapp ist. In Zukunft sollen zwei ringförmige Linien die City entlasten.
Ein innerer Ring könnte vom Bahnhof Stadelhofen durch das Hochschulquartier via Milchbuck und Albisriederplatz zum Bahnhof Enge führen – und weiter durch einen Seetunnel nach Stadelhofen. Ein äusserer, nicht geschlossener Ring, ist vom Bahnhof Enge via Altstetten, ETH Hönggerberg und Oerlikon nach Bahnhof Stettbach angedacht. Da der Platz im Strassenraum begrenzt ist, sollen einzelne Abschnitte unterirdisch geführt werden. VBZ-Direktor Lüthi sprach denn auch von einer «Tram-Metro».
Bis Ende 2022 wollen die VBZ die Massnahmen konkretisieren und in die Netzentwicklungsstrategie 2040 einfliessen lassen.
Auch in Winterthur macht man sich Gedanken zur Zukunft des öffentlichen Verkehrs, wie der ‹Landbote› berichtet. Hier liegt der Denkhorizont im Jahr 2060, entsprechend vage sind im Moment die Überlegungen. Ab 2022 soll ein künftiges Mobilitätssystem evaluiert werden.
Weitere Meldungen:
– Das Areal des Güterbahnhofs St. Gallen westlich des Hauptbahnhofs ist eines der letzten innerstädtischen Entwicklungsgebiete. Eine Überbauung mit 250 Wohnungen, Läden, Büros und Restaurants war 2007 gescheitert. Nun nehmen Kanton und Stadt St. Gallen einen neuen Anlauf. Das ‹St. Galler Tagblatt› stellt elf Fragen und gibt die Antworten.
– Der Zürcher Regierungsrat legte gestern Dienstag den 200-seitigen Synthesebereicht zur Entwicklung des Areals des Militärflugplatzes Dübendorf vor. Die Aviatik wird künftig nur noch eine Nebenrolle spielen, wie die ‹NZZ› schreibt. «Der Innovationspark soll als neue Hauptnutzung etabliert werden», zitiert die Zeitung aus dem Bericht.
– Der ‹Bund› war zu Besuch im Dählhölzliwald in Bern. Dort entfernen Forstfachleute Äste oder ganze Bäume, die herunterfallen oder umstürzen könnten. Die zu trockenen und zu heissen Sommer 2018 und 2019 haben dem Wald zugesetzt, 2021 gab ihm eine Verschnaufpause. Trotzdem: Einige der für den Wald typischen Baumarten werden in einigen Jahren dort kaum mehr vorkommen.
– Die ‹Neue Zürcher Zeitung› berichtet heute über die Ausstellung und das Buch zum Werk des Architekten Roger Boltshauser: «Vom Relief zum Raum und wieder zurück» überschreibt sie das Schaffen des Architekten. Zeichnungen und Reliefs sind bis zum 12. September in der Galerie Werner Bommer, Kirchgasse 25 in Zürich ausgestellt. Im Triest-Verlag erschien das Buch ‹Roger Boltshauser, Werke 1996-2021›, herausgegeben von Martin Tschanz.