Ein Pinocchio der Architektur
«Mittels 3-D-Technologien simulierte der junge Architekt Antonio Cardillo Ansichten von geplanten Gebäuden und gab computergenerierte Bilder als nach seinen Entwürfen erbaute Architektur aus.» Die «NZZ» erzählt die Geschichte eines modernen Pinocchio der Architektur.
«Mittels 3-D-Technologien simulierte der junge italienische Architekt Antonio Cardillo Ansichten von geplanten Gebäuden und gab computergeneriertes Bildmaterial als nach seinen Entwürfen erbaute Architektur aus.» Die «NZZ» erzählt im Feuilleton der heutigen Ausgabe die Geschichte eines modernen Pinocchio der Architektur. Den Startschuss zu dessen unglaublicher Karriere lieferte das «Wallpaper»: «Das Trendmagazin katapultierte ihn 2009 in die «World's Top»-Liste der dreissig talentiertesten Jungarchitekten.» Cardillos Aufstieg beweise, dass mit der Ablösung des Handwerks kreativer Formgestaltung und dem Siegeszug der Computertechnologien nicht nur die Sensibilität für stoffliche Materie verloren gehe, sondern auch der Realitätsbezug. «Gleichwohl ist Cardillo zugutezuhalten, dass er mit seinen Machenschaften ungewollt ein Licht auf eine bei Hochglanzmagazinen sich ausbreitende Unsitte geworfen hat: Diese stellen nämlich immer öfter Bauten vor, die ihre Berichterstatter nie mit eigenen Augen im Original gesehen haben» meint die «NZZ».
Auch die Hochparterre-Rubrik «Raumtraum» befasste sich mit digitalen Bildern in der Architektur. Sehen Sie die besten Beiträge in unserer Galerie.
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– Herzog und de Meuron haben für das «Tate Modern» in London eine Erweiterung gebaut. «The Tanks» heisst der neue Ausstellungsraum. «24heures» stellt ihn vor.
– Monstermaschinen: Gestern standen in Bern ein 95-Tonnen-Schienenhobel und der grösste Mobilbaukran der Welt im Einsatz. Der «Bund» war dabei.