Werkstadt Zürich: 42'000 Quadratmeter der SBB, zunächst für Kultur, Gewerbe und Start-Ups. (Foto: werkstadt-zuerich.ch)

Zwischennutzungen als Business

Der ‹Tages-Anzeiger› berichtet über «das grosse Geschäft mit dem Leerstand». Ausserdem in der Presse: das Hochhaus an der Heuwaage von Miller Maranta Architekten, Sion 2026 und ein «Haus» im Massstab 1:5 des Künstlerduos Fischli/Weiss.


Auf einer ganzen Seite breitet der ‹Tages-Anzeiger› es aus: «Das grosse Geschäft mit dem Leerstand». Der Artikel bringt weder Enthüllungen noch neuartige Perspektiven. Er ist ein launiger Stadtzürcher Bericht darüber, wie sich Kreative auf den Füssen herumstehen, wenn es Ateliers zum Fast-Nebenkosten-Preis gibt. Fast, weil oftmals doch etwas mehr verlangt wird. Eigentlich geht es so: Per «Gebrauchsleihvertrag» vermietet jemand eine Wohnung oder ein Atelier zum Nebenkostenpreis, dafür untersteht der Vertrag nicht dem Mietrecht. Laut Mieterverband sind die Preise aber oft höher, so werde das Mietrecht umgangen. Die Geschichte geht so: Der Gebrauchsleihvertrag kommt aus der Besetzerszene, dann erkannte ein damaliger Rechtsanwalt die Marktlücke – lieber Kreative und etwas höhere Preise als Besetzer oder Security –, heute ist das einstige Startup «Projekt Interim» extrem erfolgreich am Markt. Aber nicht alleine: Auch Juwo und AOZ mischen mit, der Verein Zitrone – freilich mit kleinerem Budget –, Fischer Liegenschaften, Intermezzo und die Stadt Zürich selbst.

Weitere Meldungen:


– «Haus» ist ein Kunstobjekt von Fischli/Weiss, eine exakte Nachbildung eines Gewerbehauses im Massstab 1:5. 1986 aus Holz, Metall und Plexigals erstellt, goss die Kunstgiesserei St. Gallen 2016eine wetterbeständige Kopie aus Aluminium. Nun goss das Zürcher Tiefbauamt ein Fundament und «mit Bier, Wurst und Filippo» fand die Skulptur eine neue Heimat auf der offenen Rennbahn Oerlikon. Die ‹NZZ› berichtet über das Nagelhäuschen und das Künstlerduo.

– «Hoch hinaus und gut geerdet». Unter diesem Titel berichtet die ‹Basler Zeitung› auf einer ganzen Seite über die Architekten Paola Maranta und Quintus Miller. Auf eine kleine Büro-Biographie folgen Entwurfsgedanken für ihr Hochhaus an der Waage und Architektenprosa über Stimmung, Licht, Material und Masse.

– Olympia in aller Federn: «Das Wallis muckt auf», meint der ‹Tages-Anzeiger› und präsentiert die Veranstaltungsorte. Trotz der knappen Milliarde aus Bern, droht eine Abfuhr, analysiert die ‹NZZ›. «Olympia: Wie denn, wenn nicht genau so?», fragt ‹Der Bund›.

– Tyler Brûlé ist Mitbegründer der Trend-Zeitschrift Monocle. Ausgerechnet mit einem Barista-Café will er im Zürcher Seefeld der Gentrifizierung etwas entgegen setzen. Der ‹Tages-Anzeiger› stellt keine kritischen Fragen. Brûlé erzählt, warum er Printwerbung besser findet als Online-Ads und wie ein «Hardcore-Kanadier» im Zürichsee badet.

– Seit Anfang Jahr ist Andreas Heinemann Präsident der Wettbewerbskommission. Die ‹Weltwoche› sprach mit ihm und erklärt «deutsche Ideen gegen Baukartelle».

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