Der Stadtzürcher Siedlungsrichtplan hat viele Ebenen. Rosa sind die Gebiete, wo Aufzonungen folgen dürften.

Winterthur in Zürich unterbringen

Bis 2040 sollen 110'000 Menschen mehr in Zürich wohnen. Der neue Siedlungsrichtplan spurt Aufzonungen vor, wo die Mieten tief sind, bemängelt der ‹Tages-Anzeiger›. Die ‹NZZ› findet ihn zu detailliert.

Zwischen 2015 und 2040 soll die Stadt Zürich um 110'000 Personen wachsen. Noch bei der letzten Revision der Bau- und Zonenordnung, die nun als BZO 2016 gilt, hatte die Stadt sich auf den Standpunkt gestellt, genügend Reserven zu haben. Hochparterre berichtete damals online und gedruckt über den lebhaften Streit. Gestern nun legte die Stadt erstmals einen «kommunalen Richtplan Siedlung, Landschaft, öffentliche Bauten und Anlagen» vor. In diesem Video beantwortet die Stadtbaumeisterin die wichtigsten Fragen. Brisant ist: Der Siedlungsrichtplan bezeichnet Gebiete, wo die Stadt über die BZO16 hinaus wachsen will – sprich: in einer nächsten BZO-Teilrevision eigentümerverbindlich aufzonen will. «Im Westen und Norden», titelt die ‹NZZ› und erklärt, wie man die Gebiete «im Ausschlussverfahren» ermittelte: nicht in dichten Blockrandgebieten, nicht an Hanglagen, nicht in frisch entwickelten Gebieten. In einem Kommentar kritisiert sie den Detaillierungsgrad und die typischen Polit-Gräben: Mehrwertabschöpfung und preisgünstige Wohnungen. Der ‹Tages-Anzeiger› stellt «125 neue Freiräume und Parks» ins Zentrum, denn das Planwerk spurt auch vor, wo 400 Klassenzimmer, 40 Hektare Freiräume, gestärkte Quartierszentren und Werkbauten entstehen sollen. Er thematisiert ausserdem die «Sozialverträglichkeit» und löchert in einem ganzseitigen Interview den Hochbauvorsteher mit unnachgiebigen Fragen: Wieso verdichtet man nicht am Zürichberg? Verkehrstechnisch «nicht optimal erschlossen» und weil stadtklimatisch «wichtige Kaltströme» den Hang hinab fliessen. Aber im Friesenbergquartier am Hang werde doch trotzdem verdichtet? Da habe man die Kaltströme aber «planerisch mitberücksichtigt». Gaben die Bauanwälte der Zürichbergbewohner den Ausschlag? Werden die Aufzonungen dort, wo die tiefsten Mieten bezahlt werden, nicht zu Verdrängung führen? Diese und weitere Fragen werden zu reden geben, denn bis am 22. November liegt das Planungsinstrument öffentlich auf.

Weitere Meldungen:


– Von Anfang an wollten die Limmattaler ihre Bahn nicht. ‹Die Weltwoche› empört sich über «sture Planung», «falsche Linienführung» und ein «leeres Versprechen».

– «Studentinnen gewinnen Stadtplanungs-Wettbewerb», titelt die ‹Südostschweiz› stolz. Ein Dreierteam der Hochschule für Technik Rapperswil konnte sich unter 54 Eingaben beim Schlaun-Wettbewerb für Stadtplanung durchsetzen.

– Ezgi Cinar entwirft Mode für Melanie Winiger. Kate Hudson trägt einen ihrer Pyjamas. ‹Die Weltwoche› berichtet über die «Prinzessin von einem dunklen Ort».

– Eine «Neuheit auf der Landschaft» planen die fünf Gemeinden des Hitzkircherals, ein «Pionierquartier» für Alt und Jung. Die ‹Luzerner Zeitung› berichtet.

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