Die 50 Teile des Hotelgeschirrs «TC 100» von Hans (Nick) Roerichts aus dem Jahre 1958/59 stehen für das Denken im System an der HfG Ulm. (© HfG-Archiv/Museum Ulm, Foto: Wolfgang Siol, 1961)

«Wiedervereinigung war im Design nie nötig»

Bauhaus und DIY gab es im Osten wie im Westen Deutschlands, schreibt die «NZZ» Ausserdem in der Presse: der «autoarme» Berner Bahnhofplatz und das erste kryptografische Token im Schweizer Design.

«Verschiedene Ideologien und doch das gleiche Design?» – die «NZZ» betreibt heute Designgeschichte. Bisher hätten eher Klischees das Bild geprägt: Der Westen wurde auf die kantige Bauhaus-Moderne reduziert. Den Osten assoziierte man mit billigen, bunten «Plaste»-Produkten wie dem populären Huhn-Eierbecher. «Wer aber meint, jedes der beiden Deutschland habe einen eigenen Stil, liegt falsch. Zwischen Konsum, Konsumkritik und dem Bekenntnis zur Industrialisierung waren die Grenzen schon immer fliessend.» Der Artikel macht Designgeschichte anhand zweier Ausstellungen: das Vitra Design Museum zeigt «Deutsches Design 1949–1989. Zwei Länder, eine Geschichte» und im Museum Angewandte Kunst von Frankfurt läuft die Schau «Dieter Rams. Ein Blick zurück und voraus». Grundlegend unterschiedlich seien aber die deutsch-deutschen Produktionsbedingungen: «Im Westen diente und dient Design in erster Linie der Absatzsteigerung. Im Sozialismus ging es darum, die Gesellschaft ideologisch einzuschwören und Produkte erschwinglich zu machen.»

Weitere Meldungen:


– Die neue Berner Verkehrsdirektorin spricht im Interview mit dem «Bund» vom «autoarmen» statt autofreien Bahnhofplatz. Lieber kümmert sie sich um Abfall und hitzeresistente Bäume, schreibt die Zeitung.

– Das Projekt für die Erweiterung des Musée du Léman in Nyon von Projekt der Architekten Fruehauf Henry & Viladoms muss nach einem Entscheid des Bundesgerichts überarbeitet werden. «24heures» berichtet.

– «Kreative Holzverarbeiter machen es der Jury schwer»: Der Prix Lignum verzeichnet einen Aufwärtstrend, schreibt die «Südostschweiz». Bedeutend mehr Bauten und Kreationen aus Holz buhlen 2021 um Ruhm und Ehre.

– Der Waadtländer Designer Raphaël Lutz versteigert eine vom ihm entworfene Wanduhr als kryptografisches Token (NFT). Eine kleine Bombe in der Uhrenbranche, schreibt «24heures».

– «Warum hängen in der Stadt überall Sneakers?»: Über Leitungen geworfene Schuhe kennt man vor allem aus amerikanischen Filmen. Aber auch in Zürich finden sich welche, weiss der «Tages-Anzeiger».

close

Kommentare

Kommentar schreiben