Bern streitet über 25 alte Rosskastanien am Hirschengraben, die für den neuen Bahnhofszugang gefällt werden sollen. Fotos: Kurt Rasmussen via Wikimedia

«Welche Bäume braucht die aufgeheizte Stadt?»

In der Abstimmung um den neuen Bahhofszugang fragt der «Bund», welche Rolle Bäume in der Stadt spielen. Ausserdem in der Presse: Londons Brücken bröckeln und Corona treibt die Menschen aufs Land.

Bern streitet über 25 alte Rosskastanien am Hirschengraben, die für den neuen Bahnhofszugang gefällt werden sollen. «Doch welche Rolle spielen Bäume in der Stadt der Zukunft?», fragt der «Bund» heute. «Eine entscheidende. Denn die Stadt heizt sich mit der Klimaerwärmung überdurchschnittlich auf.» Es brauche also mehr Schatten spendende Bäume in der Stadt – aber auch andere, die besser an den Klimawandel angepasst sind. Für die Neupflanzung der Hirschengraben-Allee stehe eine Lindenart im Vordergrund, die speziell auf Hitzeresistenz gezüchtet wurde, zitiert die Zeitung den Leiter von Stadtgrün. Das Nein-Komitee sieht keinen Grund, die alten Rosskastanien am Hirschengraben zu ersetzen, die 50- bis 100-jährigen Bäume hätten noch eine jahrzehntelange Lebenserwartung. «Unstrittig ist, dass neue Bäume Zeit zum Wachsen brauchen», schreibt der «Bund». Auch wenn man, wie vorgesehen, bereits ein wenig ältere Bäume anpflanze, dauere es 15 bis 20 Jahre, bis sie ihre Wirkung voll entfalten. Stadtgrün sieht jedoch auch anderen Vorteil darin, die zwei Baumreihen in einem Zug neu zu pflanzen. «Der Anlagencharakter bleibt so erhalten, das wäre nicht möglich, wenn wir die Bäume nach und nach einzeln ersetzen müssen.»

Weitere Meldungen:

– «Londons Brücken bröckeln»: Verkehrsvolumen, Klimawandel und nachlässige Instandhaltung bedrohen die berühmten Themse-Brücken. Der «Tages-Anzeiger» berichtet.

– «Export-Coup aus dem Laufental»: Chinas grösste Werft bestellt bei der Firma Haeusler in Duggingen (BL) eine Maschine, um die Wände von Öltankern und U-Booten zu formen. Die «Basler Zeitung» berichtet.

– «Corona treibt Immobilienpreise in der Region Wil-Toggenburg durch die Decke»: Nach einem Jahr Homeoffice ziehen die Menschen aus den Städten ins Umland, schreibt das «St.Galler Tagblatt».

– «Was für eine grossartige Stadt!»: Der «Tages-Anzeiger» verbringt einen Abend an Zürichs Trendmeile und spaziert vom Bullinger- zum Idaplatz.

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Kommentare

arpad boa 01.03.2021 13:56
Im durch das Tiefbauamt der Stadt Bern ausgearbeiteten Projekt würde der Anlagencharakter des Hirschengrabens von einer Ruheinsel und Grünanlage im belebten Bahnhofperimeter zum Pendlerperron verändert. Darum qualifiziert die Eidgenössische Komission für Denkmalpflege in ihrem Gutachten das Vorhaben als „schwere Beeinträchtigung“ der lokal (Bauinventar der Stadt), national (ISOS) und international (UNESCO-Weltkulturerbe) geschützten Parkanlage. Ihre Empfehlung: Die Bepflanzung sei zu erhalten. Baumpflegerisch notwendige Ersatzpflanzungen seien gemäss dem historischen Bestand vorzunehmen. Diese Ausgangslage erlaubt wenig Raum für Spekulationen über die Chancen einer Denaturierung dieses spurenreichen und geschätzten Boulevard-Stadtraums im Zeichen von Tiefbau- , Personenhydraulik- und Veloparkierungsfragen.
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