Nur auf den Loggien fassen die Bewohnerinnen unbehandeltes Holz an. Fotos: Jürg Zimmermann

«Unsichtbares Holz»

Auf dem Sulzer-Areal in Winterthur ist das Holz kaum sichtbar und doch omnipräsent. Die «Sonntagszeitung» berichtet. Ausserdem in der Presse: «Architekturaufschrei» in Norwegen und Bäumefällen in Basel.

So viel Holz wie in der Wohnüberbauung Krokodil auf dem Sulzer-Areal in Winterthur wurde noch in kaum einem Gebäude in der Schweiz verbaut, schreibt Andres Herzog in der «Sonntagszeitung». Wer die Überbauung von Baumberger & Stegmeier und Kilga Popp Architekten betritt, sehe aber weit und breit kein Holz: an den Fassaden Faserzement und Blechschindeln, am Boden Anhydrid. «Auch wenn man das Holz nicht direkt sieht, so spürt man es räumlich umso mehr», erklärt Herzog. «Die Holzstruktur gliedert den Grundriss in zwei Bereiche. Ein Balken drückt die Decke, eine mächtige Stütze gibt den Wohnungen Halt.» So verleihe die Holzbauweise dem wenigen Raum einen Rahmen. Die Architekten verwenden Holz von den Decken über die Wände bis zu den Stützen als vorfabriziertes Massenprodukt, als belastbarer, effizienter und ökologischer Werkstoff. «Dabei suchen sie die industrielle Logik des Materials, nicht seine emotionale Qualität.»

Weitere Meldungen:

– Seit einigen Wochen dominiert ein neues Wort die Debatte um Stadtplanung, Neubauten und Sichtbeton in Norwegen: «Arkitekturopprøret». Auf Deutsch bedeutet es in etwa: Architekturaufschrei und stellt die Frage, warum neue Architektur so «hässlich» sein muss, schreibt das «Tagi-Magi»

– «Baudepartement lässt eine Allee abholzen»: Das Basler Baudepartement «lässt zu, dass im Gundeli gesunde Kugelahorne gefällt werden», schreibt die «Basler Zeitung». Auch der Margarethenpark werde nicht verschont.

– Peter Zumthors Klanghotel soll neu auf der Orenplatte ob Braunwald ausserhalb der Bauzone erstellt werden. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz wehrt sich. Die «Südostschweiz» berichtet.

– «Hochstrassen statt Bäume»: Das ägyptische Regime überzieht Kairo mit Hochstrassen und will damit seine Macht sichern. Der Schriftsteller Wagdi al-Komi erzählt in der NZZ von seinen Erfahrungen.

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