Sempers Hauptwerk in Zürich: Das ETH-Hauptgebäude um 1880, damals noch ohne die Kuppel von Gustav Gull. Fotos: Baugeschichtliches Archiv Zürich (Sidonius vis commons.wikimedia.org)

«Titan der Architekturgeschichte»

Die Theorie Gottfried Sempers knüpfe nicht am eigenen Werk an, sondern an den «kulturellen, materiellen und technischen Voraussetzungen der Weltarchitektur», meint die ‹NZZ›.


Obwohl Gottfried Semper die Zentren von Dresden, Wien und Zürich mit ikonischen Bauten prägte, knüpfte er seine Theorie nicht ans eigene Werk. «In lebenslangem Nachdenken über die Welt-Architektur in ihren anthropologischen, kulturellen, materiellen und technischen Voraussetzungen gelang ihm ein Werk, dessen theoretischer Kraft und wissenschaftlicher Bedeutung nur wenig an die Seite gestellt werden kann», meint Sonja Hildebrand in der ‹NZZ› über das theoretische Werk des ersten Architekturdepartementsvorsteher der ETH Zürich, der ihr auch den Gründungsbau lieferte. Sein theoretisches Hauptwerk ‹Der Stil› mit über 1'100 Druckseiten und weitere 40 Titel sind nun dank dem Dresdner Semper-Spezialisten Henrik Karge erstmals zusammengefasst und in Reprint-Form herausgegeben. Hildebrand lobt die «hervorragende Edition» in vier Bänden und fünf Büchern und empfiehlt sie all jenen, «die sich nicht nur auf ausgetretenen Wegen mit Semper beschäftigen wollen».

Weitere Meldungen:


– «Diskret fügt es sich ins Stadtbild», meint der ‹Tages-Anzeiger›. «Die ETH markiert Präsenz in der City», titelt die ‹NZZ›. Beide berichten prominent über den ersten Neubau der Hochschule seit 20 Jahren im Zentrum der Stadt. Auch ‹Hochparterre› widmet dem Turm als Stadtkronen-Erweiterung eine Seite in der aktuellen Ausgabe 10/14.

– «Investitionsstau im Untergrund», titelt der ‹Tages-Anzeiger› in Berufung auf Max Moser, ETH-Professor bei der Anstalt für Wasserversorgung. 80'000 Kilometer Abwasserleitungen im Wert von 100 bis 110 Milliarden Franken seien in oftmals schlechtem Zustand. Jährlich müssten 500 Millionen Franken mehr investiert werden.

– Giacometti-Comic: Der Architekt Andreas Müller-Weiss veröffentlicht unter dem Pseudonym Sambal Oelek seinen neuen Comic ‹Der Farbanschlag›. Darin vermischen sich laut ‹NZZ› Fiktion und Dokumentation. Der Leser erfahre, weshalb Giacometti Mussolini ein Bild schenkte und Details über die bemalten Gewölbe im Zürcher Stadthaus I, das Wandbild in der alten Börse oder die Chorfenster im Grossmünster. Daneben versucht der Protagonist - ein faschistischer Giacometti-Bewunderer – die Stadt in Farbe zu ersaufen.

– Nichtmotorisierter Individualverkehr in Bern: «Rot könnte für Velofahrer bald Grün bedeuten», titelt ‹Der Bund› über die Idee, Velofahrern das Rechtsabbiegen bei Rot in Stadt und Kanton zu ermöglichen.

– Öffentlicher Verkehr in Biel: Die ersten 50 Interessenten, die ihren Autoschlüssel einen Monat lang abgeben, erhalten ein Abonnement der städtischen Verkehrsbetriebe und von Velospot. ‹Der Bund› meldet die Massnahme des Aktionsplans zur Luftreinhaltung.

– Dank Landabtausch möchte die Genossenschaft Edeka ihr Rhein-Center in Weil am Rhein bis 2018 um 5000 Quadratmeter erweitern. Die ‹Basler Zeitung› berichtet über die Läden, Take-away-Buden und Kinos aus der Feder von Mössinger Architektur.

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