Die geplante Überbauung an der Thurgauerstrasse in Zürich bewegt die Gemüter. Fotos: Stadt Zürich

Streitgespräch zur Thurgauerstrasse

Stadtrat André Odermatt und Gemeinderätin Andrea Leitner debattieren über einen Gestaltungsplan in Zürich. Ausserdem: Sparen in Bern, Bäume in Winterthur, Parkplätze in Zürich und Pläne in Rotkreuz.

In einem Streitgespräch debattieren der Zürcher Stadtrat André Odermatt (SP) und die Gemeinderätin Andrea Leitner (AL) im ‹Tages-Anzeiger› über den Gestaltungsplan Thurgauerstrasse, über den die Zürcherinnen und Zürcher am 29. November abstimmen. Auf der grossen städtischen Parzelle sollen 700 bis 800 preisgünstige Wohnungen, Gewerberaum ein Schulhaus und ein Park entstehen.

Andrea Leitner kritisiert, dass die Bevölkerung nicht genügend in die Planung einbezogen wurde und dass die geplanten Hochhäuser das benachbarte Grabenackerquartier erdrücken würde. André Odermatt kontert, dass die geplante Überbauung zwischen dem urbanen Leutschenbachquartier mit Gewerbebauten und Hochhäusern der Einfamilienhaussiedlung vermittle. Er unterstreicht auch, dass die Stadt auf die Anliegen der Anwohner eingegangen sei: Die Fläche wurde um 2500 Quadratmeter verringert, die Stockwerke an der Grubenackerstrasse reduziert. Die Gemeinderätin weist auch darauf hin, dass Liegenschaftenbesitzer ihre Häuser «frustriert» verkauft haben – an Kapitalgesellschaften, was ja nicht der Sinn der Sache sein könne. Dies passiere in der ganzen Stadt und habe nichts mit der Situation an der Thurgauerstrasse zu tun, hält Odermatt fest.

Würde der Gestaltungsplan abgelehnt, müsste man bei der Planung bei null beginnen, hält André Odermatt fest; zehn Jahre habe der jetzige Prozess gedauert. Andrea Leitner verweist jedoch auf die verschiedenen Testplanungen, auf denen man aufbauen könnte.

 

Weitere Meldungen:

– Angesichts des Millionenlochs in der Berner Stadtkasse führte der Gemeinderat (Exekutive) eine Haushaltüberprüfung durch. Eines der ersten Beispiele dafür ist der geplante Park im Holligenquartier, wie ‹Der Bund› berichtet. Mit dem Verzicht auf den Hartplatz für Ballspiele und anderen Reduktionen spart die Stadt 700'000 Franken – ein Sechstel des ursprünglichen Budgets.

– Auf ihrer Website wirbt Implenia mit ihrem Nachhaltigkeitskonzept für die Überbauung Lokstadt in Winterthur. Doch die drei bis vier Meter hohen Laubbäume, die den Innenhof des Gebäudes Krokodil zieren, stammen aus Holland. Warum? Wie ‹Der Landbote› recherchiert hat, könnten Schweizer Baumschulen den Bedarf an Bäumen nur zu 60 Prozent decken, der Rest muss importiert werden.

– Vor einem Jahr kündigte der Zürcher Stadtrat an, den ‹historischen Parkplatzkompromiss› von 1996 zu kündigen und die Anzahl Parkplätze in der Innenstadt um 760 zu reduzieren. Das versetzte das Gewerbe in Alarmstimmung. Nun hat die City-Vereinigung selbst einen Vorschlag erarbeitet und zeigt sich flexibel. Darüber berichten heute die ‹Neue Zürcher Zeitung› und der ‹Tages-Anzeiger›.

– Die ‹Suurstoffi› hat Rotkreuz auf der einen Seite der Gleise ein neues Gesicht gegeben. Nun hegt die Gemeinde Risch, zu der Rotkreuz gehört, grosse Pläne für ein Gebiet auf der anderen Seite der Gleise, wie die ‹Luzerner Zeitung› schreibt. Nächstes Jahr soll die Masterplanung unter Einbezug der Bevölkerung beginnen.

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