Schöne neue Raumordnung

Schöne neue Raumordnung

Die heutige Siedlungsstruktur ist geprägt von jahrzehntelangem Laisser-faire – eine eigentliche Raumplanung gibt es erst seit kurzem, schreibt die «NZZ».

Die heutige Siedlungsstruktur ist nicht das Resultat eines übergeordneten Planungswillens, sondern Ergebnis von jahrzehntelangem Laisser-faire. Die Folgen der Versäumnisse lassen sich nur bedingt korrigieren, schreibt die «NZZ» und unternimmt eine kurze Geschichte der Schweizer Raumplanung. Zu Wort kommen Andreas Schneider, Professor und Leiter des Instituts für Raumentwicklung an der Hochschule für Technik Rapperswil, und Lukas Bühlmann, Direktor von Espace Suisse, dem Verband für Raumplanung. Beide Raumplanungsexperten werten das revidierte Raumplanungsgesetz von 2014 als bedeutsamen Wechsel. «Erstmals in der Geschichte müssen überdimensionierte Bauzonen zurückgezont werden. Kantone und Gemeinden dürfen nur noch Bauzonen für die nächsten 15 Jahre ausscheiden. Und es gelten Regeln, wie der Bedarf errechnet wird», schreibt die «NZZ». Die Zersiedelungsinitiative komme mitten in diesen Prozess mit einem neuen Konzept, die Bauzonenflächen zu plafonieren und Neueinzonungen nur noch zuzulassen, wenn anderswo zurückgezont werde. «Dies schafft Rechtsunsicherheit und bremst die vielversprechenden Bestrebungen zur Entwicklung der Siedlungen nach innen», sagt Bühlmann. Anders sieht es Schneider vom Institut für Raumentwicklung. Bei der Revision habe man sich politisch mühsam zusammengerauft, aber die Umsetzung droht nun bereits zu erodieren. Und die laufende zweite Etappe der RPG-Revision, in der es um strengere Regeln für das Bauen ausserhalb der Bauzonen geht, solle offensichtlich verwässert werden. «Da braucht es nun einen Schuss vor den Bug.» 

Weitere Meldungen:

– «Die Zersiedelungsinitiative verteuert das Wohnen»:  Die Initiative der Jungen Grünen schadet aber nicht nur den Mietern, sondern auch dem Umweltschutz, schreibt Rudolf Strahm im «Tages-Anzeiger».
 

– «Ärger in der Gewerbezone Wil West»: Beim Standortprojekt Wil West geht es um bis zu 3000 Arbeitsplätze, Investitionen von 130 Millionen Franken und über 20 Jahre Planungs- und Bauzeit. Das «St.Galler Tagblatt» berichtet.

– «Kongresszentrum-Initianten kapitulieren»: Komitee zieht das Volksbegehren für einen Komplex mit Hotels und Gastronomie beim Hauptbahnhof Zürich zurück, schreibt die «NZZ».

– Energetische Sanierungen können zu steigenden Mietkosten führen - vor allem wenn sie mit Totalumbauten kombiniert werden. Das Mietrecht gibt Mietern allerdings eine starke Position, um unzulässige Erhöhungen anzufechten, schreibt der «Bund».

– «Die Architektur des Theaters am Pfauen bringt sehr starke Vorgaben mit sich!»: Die Bühnenbildnerin Barbara Ehnes prägt das Theater durch ihre Bilderwelten und sagt, was sie von der Guckkastenbühne des Schauspielhauses Zürich hält. Die «NZZ» berichtet.

close

Kommentare

Kommentar schreiben