Neben dem Bahnhof Stadelhofen plant Santiago Calatrava für Axa Winterthur einen Neubau. (Foto: Calatrava Valls / Pro Litteris)

Rechtsstreit am Stadelhofen

Santiago Calatrava geht rechtlich gegen den Wettbewerb für den Ausbau des Bahnhofs Stadelhofen in Zürich vor. Gleichzeitig nimmt sein Büro selber daran teil.

Im Oktober haben die SBB den Wettbewerb ausgeschrieben, um den Bahnhof Stadelhofen in Zürich um ein viertes Gleis zu erweitern. Nun geht dessen Architekt Santiago Calatrava gerichtlich gegen die Ausschreibung vor, wie die «NZZ» aus einem Zwischenentscheid des Bundesverwaltungsgerichts weiss. Calatrava pocht auf das Urheberrecht. Eine den Anforderungen genügende Projekteingabe hätte «unweigerlich entstellenden Charakter» und würde die «unübertragbaren und unverzichtbaren» Persönlichkeitsrechte Calatravas verletzen, zitiert die «NZZ» aus dem Bericht. Der Architekt befürchtet, dass das unterirdische Ladengeschoss durch die Erweiterung entstellt würde. Die SBB bestreiten dies. Die Richter halten fest, dass die Interessen der Eigentümer denjenigen des Architekten vorgingen. Brisant: «Das Büro von Calatrava beteiligte sich selber am Wettbewerb», schreibt die «NZZ». Die SBB sehen darin einen Widerspruch zu seiner Klage. Da Calatrava bereits 2016 für die SBB eine Studie zur Erweiterung des Bahnhofs erarbeitet hat, befürchten die SBB eine Submissionsklage, sollte der Architekt den Wettbewerb gewinnen.

Unabhängig davon plant Calatrava für Axa Winterthur einen Neubau neben dem Bahnhof. Einen Rekurs gegen diesen weist das Baurekursgericht ab, wie die «NZZ» berichtet.

Lesen Sie den Kommentar von Hochparterre-Redaktor Werner Huber zum Fall Calatrava.

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– Redimensionierte Pläne, Umstrukturierungen und ein massiver Stellenabbau: «Ikea hatte im Jubiläumsjahr 2018 wenig Zeit zum Feiern», schreibt die «NZZ».

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