Kongresshaus und Tonhalle (hinten rechts) nach der Sanierung. (Visualisierung: Hochbaudepartement Zürich)

«Neuanfang» in Zürich

‹NZZ› und ‹Tages-Anzeiger› vermelden die Zustimmung des Zürcher Gemeinderats zur Sanierung von Kongresshaus und Tonhalle.

Je eine Seite widmen die Zürcher Zeitungen den neusten Schritt um die Kongresshaus-Frage. Die ‹NZZ› spricht von einem «Neuanfang» und erinnert an die «Kämpfe», die 2008 zwischen Stadtrat und Gemeinderat tobten. Gestern dagegen stellte sich das Stadtzürcher Parlament klar hinter die Vorlage. Von 240 Millionen Franken fliessen 165 in den Umbau von Kongresshaus und Tonhalle, 73 Millionen in die Entschuldung der bisherigen Trägerschaft. In einem Begleittext erläutert die ‹NZZ› den «Kongresshaus-Skandal» der 1980er Jahre, der für einen Grossteil dieser Schulden verantwortlich ist. Im Gegenzug zur Entschuldung wird die heute privatrechtliche Stiftung zur öffentlichrechtlichen Anstalt und Grund und Boden fallen an die Stadt. Im Sommer folgt die Volksabstimmung über die Vorlage, danach würde 2017 bis 2020 umgebaut. Das Neue würde «fast das Alte sein – mit ein paar entscheidenden Veränderungen»: Der schwarze Panoramasaal, auch abfällig «Sarg» genannt, würde beseitigt, der Gartensaal würde zum Foyer, ein neuer Gartensaal entstünde weiter in Richtung See, die heutige Gastronomie würde zu Seminarräumen und ein neues Restaurant entstünde über dem Gartensaal-Foyer. Und wie früher gäbe es eine Terrasse mit Blick auf die Schwyzer und Glarner Alpen.

Wie der ‹Tages-Anzeiger› berichtet, muss die Tonhalle künftig jährlich 2,5 Millionen Franken Miete zahlen. Diese sind im 240-Millionen-Budget allerdings enthalten, es wird hin- und hergeschoben. Ausserdem enthalten sind 1,65 Millionen Franken für ein Holzbox-Provisorium mit 1'200 Sitzen in der Maag Event Hall. Ansonsten berichtet der ‹Tages-Anzeiger› über die Parteien: Alle «ausser der SVP» waren für die mit 100 gegen 22 Stimmen angenommene Vorlage, ihr war das Projekt zu teuer und zu kompliziert. Die SP verspricht sich eine Standortstärkung, die FDP sieht die Häuser auf solider Grundlage, die CVP erkennt nach dem Moneo-Debakel 2008 die Zeichen der Zeit, die Grünen loben die Vorlage als Werk ihres Finanzvorstehers und die Grünliberalen sahen ihre Unterstützung als «Zerschlagen eines gordischen Knotens». Und am Rande: Ein Teil der Vorlage wurde verändert. Die Konzerte sollen nicht auf «Weltklasseniveau» sein, sondern nur noch «erstklassig».

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– Und wieder erhält Basel «ein Leuchtturmprojekt» – meint zumindest die ‹Basler Zeitung› über einen 16-Millionen-Neubau für das Amt für Umwelt und Energie.

– «Auf unterschiedlichen Schienen» sieht die ‹NZZ› Österreich und Liechtenstein. Sie berichtet über den Finanzierungsstreit um die S-Bahn von Buchs nach Feldkirch.

– Rendite und Kirche: Die Kirchgemeinde Paulus möchte von steigenden Bodenpreisen im Berner Länggassquartier profitieren. Ihr Neubauplan stösst laut ‹Der Bund› auf Zustimmung.

– Roms Denkmalschutz zufrieden und besorgt: Wie die ‹Basler Zeitung› berichtet, waren 2015 mehr Personen denn je im Kollosseum, stolze 6,6 Millionen, also täglich etwa 18'0000.

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