Roche-Bauten in Basel, im Vordergrund der Altbau von Otto Rudolf Salvisberg, dahinter der Roche Tower von Herzog & de Meuron. Fotos: Andreas Schwarzkopf via Wikimedia

Herzog & de Meuron gegen Salvisberg und Rohn

Industriebauten berühmter Architekten waren für die Firma Roche identitätsbildend, schreibt die «NZZ», nun wollen Herzog und de Meuron sie abreissen.

Roche präsentiert seine bauliche Vision für den Standort Basel, die «NZZ» berichtet. «Den geplanten Roche-Türmen nach dem Entwurf des Architekturbüros Herzog und de Meuron hat sich alles andere unterzuordnen», schreibt Bernd Nicolai, Professor für Architekturgeschichte an der Universität Bern, in der heutigen Ausgabe. Das zum Abriss freigegebene Südareal beherberge eines der bedeutendsten Industriebau-Ensembles der Schweiz. Hier entstanden seit 1935 für Roche Hauptwerke einer architektonischen Corporate Identity, die Otto Rudolf Salvisberg (1882–1940) und nach seinem Tod Nach Roland Rohn (1905–1971) entwickelte. «Auch Jacques Herzog sieht sich der eleganten Formensprache mit horizontalen Fensterbändern und weissen Brüstungen der Rohn-Bauten verpflichtet, die im Kern auf Salvisberg zurückgeht», heisst es weiter. Nun aber sollen fast alle Bauten dieser Glanz-Ära von Roche abgerissen werden. Die Zukunftsvision von Roche sollte mit der Vergangenheit rechnen, fordert Nicolai: «Es geht nicht zuerst um die grosse architektonische Geste, die mit den Türmen 1 und 2 sowie den Hochhäusern des Nordareals ohnehin bereits erfolgt ist. Es geht um zukunftsweisende Lösungen, die vom Respekt des Vorhandenen geprägt sind und mit Inspiration neue Konzepte verwirklichen.»

Weitere Meldungen:

– «Das Basler Baudepartement hat den Kopf verloren»: Die wirklichen Probleme mit dem Biozentrum der Universität Basel seien im Hause Hans-Peter Wessels zu finden und selbst gemacht, schreibt die «Basler Zeitung».

– «Chinesische Botschaft warnt wegen ZHDK-Film»: Weil Austauschstudenten aus Hongkong an der Zürcher Kunsthochschule Graffiti anbrachten und einen Film zeigen wollten, schritt die chinesische Botschaft ein. Der «Tages-Anzeiger» berichtet.

– DARCH verhängt ein Alkoholverbot: Vergangene Woche haben Architektur-Studierende an der ETH Zürich die Abgabe ihrer Diplomarbeiten gefeiert - offenbar etwas gar ausgelassen, berichtet der «Tages-Anzeiger».

– Der «Green Deal» für Europas Klimaneutralität bis 2050 sei «ein gangbarer Weg», lobt der «Tages-Anzeiger, beziehungsweise «grüner Interventionismus», kritisiert die «NZZ».

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