Bündner Politiker möchte das Bauen ausserhalb der Bauzonen lockern.

«Freipass zur Zersiedelung»

Ein Bündner Politiker möchte das Bauen ausserhalb der Bauzonen erlauben. Der «Tages Anzeiger» berichtet. Ausserdem in der Presse: recycelter Bauschutt in Basel und Kulturstätte in Bern.

Die Corona-Krise habe deutlich vor Augen geführt, dass wir noch viel stärker vom Tourismus abhängig seien, meint der Bündner CVP-Nationalrat Martin Candinas gegenüber dem «Tages Anzeiger». Deshalb möchte er das Bauen ausserhalb der Bauzone erlauben. Zudem sollen die Kantone vermehrt freie Hand bekommen und in sogenannten Tourismuszonen Baugesuche einfacher bewilligen können. Candinas’ Vorschlag kommt bei Landschaftsschützern schlecht an. Die Forderung, dass ausserhalb von Bauzonen einfacher gebaut werden könne, sei ein Freipass zur Zersiedelung», sagt Raimund Rodewald, Geschäftsleiter von Landschaftsschutz Schweiz. Aber genau das hätten die Stimmenden 2013 mit dem Raumplanungsgesetz verhindern wollen, fügt er hinzu. Die grünen Parteien und Umweltschutzverbände wollen dem stetig steigenden Druck auf die Raumplanung etwas entgegensetzen. Sie haben vor einem Monat zwei Volksinitiativen eingereicht: die Biodiversitätsinitiative und die Landschaftsinitiative. Letzteren soll dem Bauen ausserhalb der Bauzonen klare Grenzen setzen und die Zahl der Gebäude plafonieren. Nach der Einschätzung Rodewalds haben Forderungen wie jene von Martin Candinas zwar durchaus Chancen im Parlament. Aber wenn sich auch das Stimmvolk dazu äussern könne, sehe es wieder anders aus. «Dann bricht wohl wie schon bei der Abstimmung zum Jagdgesetz der Graben zwischen Stadt und Land wieder auf.» Und die Bevölkerung von Stadt und Agglomeration hat Chancen, erneut zu gewinnen.

Weitere Meldungen:

– Basler Bauunternehmen möchten Bauschutt besser recyceln, berichtet die «BZ».

– Weniger Hochhäuser in Chur als erwartet, schreibt die «Südostschweiz».

– Das Projekt ‹Bahnstrasse 44› verspricht Bern einen kulturellen Zustupf. Der «Bund» informiert.

– Neubau am Bahnhof Solothurn. Die «Solothurner Zeitung» berichtet.

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