Die Studie ‹Swiss Lessons› untersucht, wie die Schweiz Platz für 14 Millionen Menschen bieten könnte. Mit Analysen ... Fotos: ZvG

Eine Schweiz für 14 Millionen Menschen

«Spielend» könnten 14 Millionen Menschen in der Schweiz leben. So urteilt die in der ‹Basler Zeitung› vorgestellte Studie ‹Swiss Lessons›, die Harry Gugger mit dem ‹Laboratoire Bâle› der EPFL durchführte. Trotz Masseneinwanderungsinitiative werde die Schweiz vor allem in den Stadtregionen wachsen, so Gugger. Knackpunkt der richtig verstandenen «Verstädterung» seien nicht Immobilien, sondern die Mobilität.

2006 legte das ‹ETH-Studio Basel› von Roger Diener, Jacques Herzog, Marcel Meili, Pierre de Meuron und Christian Schmid ‹Die Schweiz, ein städtebauliches Porterait› die wohl meistdiskutierte städtebauliche Studie der letzten Jahre vor. Nun legt die von Harry Gugger geleitete Dépendance ‹Laboratoire Bâle› der EPFL nach. In der Studie ‹Swiss Lessons› untersuchten die Forscher und Studenten die urbanen Potenziale der Schweiz und kommen zum Schluss, dass diese noch grösser sind, als 2006 angenommen wurde. Bis 2048 könnten problemlos 14 Millionen Menschen die Schweiz bevölkern.

Wie rasch es soweit kommen wird, ist vor allem angesichts der angenommenen Masseneinwanderungsinitiative ungewiss. Wie Harry Gugger in der ‹Basler Zeitung› erklärt, sei diese das kumulierte Ergebnis «von Globalisierungsgegnern und konservativen Wohlstandsbewahrern». Dennoch würde die Schweiz fraglos weiter wachsen, vor allem in den Stadtregionen. Hier seien nicht die Immobilien, sondern die Mobilität ein Problem. Dass Olten beispielsweise mehr Arbeitsplätze habe als Wohnungen, sei schlicht ein «Unding». Damit die Schweiz also in geordneten Bahnen wachsen könne, müssten die Qualitäten der Verstädterung gefördert werden: kurze Verkehrswege, vermischtes Wohnen und Arbeiten, Kulturangebot – gepaart mit wertvollen Naherholungszonen und der Versorgung mit Landwirtschaftsgütern «möglichst nahe bei den Verbrauchern».

Zur Verdichtung der Städte setzt Gugger wenig erstaunlich nicht auf Hochhäuser, die teuer seien und grosse Verkehrsflächen hätten: «Die Gebäude, die wir zum Leben und Arbeiten brauchen, sind fünf, sechs Stockwerke hoch. Wenn wir die Industriebrachen und die überalterten Quartiere in den Mittelstädten mit solchen Gebäuden bebauen, bringen wir eine Dichte zustande, die spielend die zunehmende Bevölkerung aufnimmt.»

Swiss Lessons – Teaching and Reserach in Architecture
(erhältlich für Fr. 49.– bei Hochparterre-Bücher)

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