«Forensic Architecture» untersuchte mit einem 3D-Modell, was im Konflikt zwischen israelischen Polizisten und Palästinensern passiert ist. (Foto: Forensic Architecture)

Ein Architekt als Ermittler

ETH-Gastprofessor Eyal Weizman deckt mit Forensic Architecture Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf. Der «Tages-Anzeiger» berichtet. Ausserdem in der Presse: Luzerns grösster Terrassenbau wird noch grösser.

Was hat Forensic Architecture eigentlich mit Architektur zu tun, fragt der «Tages-Anzeiger» und spricht mit dem Gründer der Forschungsgruppe Eyal Weizman. Mit seinem Team bestehend aus rund 20 Architekten, Journalisten, Filmemachern und Aktivisten konnte er beispielsweise aufzeigen, dass 2018 in der syrischen Stadt Duma chemische Waffen zum Einsatz kamen. Basierend auf Daten von Videos und Satellitenbildern bauen sie virtuelle Modelle, die räumliche Analysen erlauben. «Forensische Architektur ist so etwas wie die Pathologie von Tatorten», erklärt die Zeitung. Die Recherchen sind auch an Kunstausstellungen wie der Documenta zu sehen. «Es sieht so aus», beschreibt die Zeitung die Ästehtik die Darstellungen, «als habe ein genialer Landschaftsarchitekt seine Visualisierungssoftware in ein abstraktes Horror-Videospiel umprogrammiert.» Mit seiner politischen Arbeit stösst Eyal Weizman auf Widerstand und Kritik – nicht nur bei den Mächtigen der Welt, sondern auch bei Architekten.

Weitere Meldungen:

– Luzerns grösstes Terrassenhaus soll saniert und aufgestockt werden, meldet die «LZ». Der Bau des Luzerner Architekten Joseph Gasser gehört zu einem schützenswerten Ensemble. In der beiliegenden Reportage sagt eine Bewohnerin: «Es ist ein Wohngefühl wie in einem James-Bond-Film»

– Ohne Corona-Krise hätte Zürich am Sonntag endgültig über sein Fussballstadion entschieden. Nun beklagen die Klubs hohe Einbussen und die chinesische Eigentümerschaft von GC könnte Wahlkampfthema werden, schreibt die «NZZ». Die Stadion-Gegner hoffen nochmals.

– Die Bau- und Raumplanungskommission des Basler Grossen Rats nimmt einen zweiten Anlauf beim Bebauungsplan für das geplante Hochhaus Rosentalturm auf dem Messeplatz. Die «BZ» informiert.

– Der Baukonzern Losinger Marazzi entwirft auf eigene Initiative ein neues Quartier für Birsfelden, meldet die «BZ». Weder die Grundstückeigentümer noch die Gemeinde seien miteinbezogen worden.

– In Rorschach sind entlang der Signalstrasse umfassende Erneuerungen geplant, schreibt das «Tagblatt». Im Radius von 100 Metern entstehen drei Neubauten – mit einigen Unterschieden.

– Der italienische Designer Enzo Mari hat viele schöne, praktische und nachhaltige Dinge entworfen. Es sei Zeit für eine Neuentdeckung seines Werks, findet die «Süddeutsche Zeitung».

close

Kommentare

Kommentar schreiben