Die Bahnhofstrasse in Wetzikon. (Foto: Roland zh via commons.wikimedia.org)

Dorfchaos Wetzikon

Seit dem 19. Jahrhundert verpasse Wetzikon eine kluge Zentrumsentwicklung, schreibt die ‹NZZ›. Ausserdem in der Presse: Winterthurs Kampf für städtischen Boden, Basels Gundeli-Tunnel, Angriffe auf das Mietrecht und unsozialer Wohnungsbau.


Bis im Juni wählen die Zürcher Gemeinden ihre Behörden neu, so auch Wetzikon. Das nimmt die ‹NZZ› zum Anlass, auf die Oberländer Gemeinde zu blicken. Sie sei allenfalls solide verwaltet, aber ein planerisches Sorgenkind, dem es seit Jahrzehnten nicht gelinge, «in den grossen Themen Verkehr und Zentrumsentwicklung etwas zu bewegen». Das Problem stammt aus dem 19. Jahrhundert: Damals hatten lokale Industrielle den Bahnhof an den Dorfrand gezogen, in die Nähe ihrer Betriebe. Nun liegt zwischen Bahnhof und Dorfkern die mit 2,5 Kilometern «angeblich längste Bahnhofstrasse Europas» und ein Zentrum fehlt. Zwischenzeitlich hat man einen Standortentwickler angestellt, dem aus Geldgründen wenig mehr gelang, als Blumen zu pflanzen. Wie es weiter geht, ist fraglich: Der Westumfahrung stehen Moorschutzbedenken entgegen. Ein Einkaufszentrumsprojekt im Zentrum ist durch einen Rechtsstreit blockiert. Finanziell hängt der Ort am Tropf des Kantons. Die ‹NZZ› schliesst: «So dürfte sich die Geschichte von Zwist, gelähmter Politik und Blockade noch einige Zeit fortschreiben.»

Weitere Meldungen:


– «Nix Verkauf, aber Baurecht und ein bunter Mix», fordert eine Initiative für die Zukunft des Winterthurer Polizeigebäudes am Obertor. ‹Der Landbote› berichtet ausführlich.

– «Gundeli-Tunnel nimmt wichtige Hürde», titelt die ‹Basler Zeitung›. Der Grosse Rat hat eine Motion gegen die Autobahnringlösung mit knapper abgelehnt.

– Auf Bundes- und Kantonsebene stehen «mieterfeindliche Vorstösse» an, schreibt ‹Die Wochenzeitung›. Im Juni steht in Basel-Stadt «ein erster Stresstest» an. Der Mieterverband wappne sich für Referenden und setze «auf eine proaktive Mietpolitik».

– «Nichts ist unsozialer als sozialer Wohnungsbau», titelt ‹Die Weltwoche›. Autor Christoph Mörgeli wettert gegen einen linken Raubzug, zu hohe Einkommensgrenzen für gemeinnützigen Wohnraum und den Stadtzürcher «Zuteilungsfeudalismus» für wenige statt für viele.

– «Jetzt wird das Botta-Bad in Baden tatsächlich gebaut», titelt der ‹Tages-Anzeiger›. Ab 2020 erwartet der 160-Meter-Flachbau viele Gäste, natürlich für «mehr als baden».

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