Die Auswirkungen sichtbar machen: Die Bieler Kampagne Westast-so-nicht wird zum Vorbild im Autobahnprotest.

Der Westast wird zum Vorbild

Wie verhindert man eine Autobahn? Der Bieler Westast-Protest wird schweizweit beachtet. Weiter in der Presse: Der Holcim-Protest, das Basler Hafenbecken, der Zürcher Pfauensaal und Rechenzentren überall.

Das Autobahn-Projekt Westast wird schubladisiert – Benedikt Loderer berichtete auf Hochparterre.ch. Hinter dem Erfolg steht die wirksame Gegenkampagne. Erste überregionale Aufmerksamkeit hätten die «Stadtwanderungen» ausgelöst, sagt Urs Scheuss, grüner Bieler Stadtrat und Mitglied des Komitees «Westast so nicht», heute im Bund. Architektinnen und Raumplaner schlossen sich an. Man zeigte vor Ort, wie das Projekt die Stadt verändern würde. «Viele Leute kamen, das hat für Mundpropaganda gesorgt», so Scheuss. Und schliesslich befeuerte natürlich das konkrete Gegenprojekt die Diskussion von Alternativen.

Der Bund berichtet nun von Vereinen und Gruppen schweizweit, die «Westast so nicht» zum Vorbild nehmen: Etwa gegen das Rosengartenprojekt in Zürich oder die Spange Nord in Luzern. Zwölf Aktivistengruppen, vom Thurgau über Glarus bis nach Biel, hätten sich zu einem noch namenlosen Netzwerk zusammengeschlossen. Es habe einen gemeinsamen Forderungskatalog publiziert. Dabei handelt es sich - nebst der Forderung, keine Autobahnen ohne Zustimmung der betroffenen Bevölkerung zu bauen - vor allem um klassische grüne Anliegen wie eine Reduktion des Autoverkehrs und den Schutz von Grünflächen vor Strassenbau.


Weitere Meldungen:

– Bauen oder mieten: Rechenzentren boomen, die Frage ist, wie bauen und wo platzieren? Die NZZ berichtet. 

– Ein Aufruf zur Gewalt auf Instagram? Die Diskussionen über den Protest am Mormont gegen den Ausbau des Holcim-Zementwerks spitzen sich zu. 24 Heures berichtet.

– «Das Projekt muss noch einige Hürden nehmen»: Pro-Natura-Basel-Präsident Oliver Balmer glaubt nach dem Ja vom Sonntag doch nicht, dass das Hafenbecken 3 das Schutzgebiet verdrängen wird. Die Basler Zeitung berichtet.

– Verdichtungsfragen: Die Basler Unibibliothek will einen Neubau auf der Hebelschanze. Der WWF Region Basel und der Basler Heimatschutz schlagen Alarm. Zu lesen ebenfalls in der Basler Zeitung.

– «Ein goldenes Gefäss schmeisst man nicht weg»: Bekannte Theaterschaffende sehen im geplanten Abburch des Zürcher Pfauensaals einen «Akt der Barbarei». Die NZZ berichtet.

– Corona löst einen neuen Run auf Eigentumswohnungen aus: War die Nachfrage bis ins 3. Quartal 2020 zunächst rückläufig, setzte seit Juni eine Kehrtwende ein. Der Tages-Anzeiger berichtet. 

– Gravierender Konstruktionsschaden: Der «Turm» des 2018 verstorbenen Künstlers Jürg Altherr wird vorerst nicht wieder montiert. Die Behebung des Schadens ist der Stadt Uster als Eigentümerin zu teuer. Der Tages-Anzeiger berichtet.

– Und zu guter Letzt:  Das Bundesgericht hat eine Beschwerde von Remo Stoffel abgewiesen: Die Steuerverwaltung des Kantons Graubünden habe zu Recht verfügt 50 Millionen Franken zur Bezahlung der Steuern des Immobilienunternehmers sicherzustellen. Die Südostschweiz berichtet.

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