Als «Manor» noch «Oscar Weber» hiess und auch diesem gehörte: die Bahnhofstrasse im Dezember 1981. Fotos: Werner Huber

«Der Wandel an der Bahnhofstrasse lässt sich nicht aufhalten»

Mit der Schliessung des Warenhauses Manor setzt sich der Wandel an der Zürcher Bahnhofstrasse fort. Mit Blick auf die Geschichte konstatiert die «NZZ»: Der Wandel lässt sich nicht aufhalten.

Anfang dieser Woche machte in Zürich die Meldung Schlagzeilen, dass das Warenhaus Manor seinen Standort an der Bahnhofstrasse per Ende Januar 2020 aufgibt. Die Eigentümerin Swiss Life will das Gebäude zu einem Geschäftshaus mit Büros und Läden umbauen. In einem ausführlichen Artikel beleuchtet Adi Kälin in der heutigen Ausgabe der «Neuen Zürcher Zeitung» den Wandel an der Bahnhofstrasse. Er zeichnet die Geschichte der Warenhäuser nach, die um 1900 begann. In den 1930er-Jahren waren die Warenhäuser so erfolgreich, dass sie der Staat eingeschränkt hatte. Heute hingegen stehen die Gemischtwarenläden vor grossen Herausforderungen.

Der Auszug von Manor setzt einen Schlusspunkt unter langwierige Rechtsstreitigkeiten. «Man kann die Entwicklung bedauern, aufhalten kann man sie nicht – mindestens nicht in den stark frequentierten Bereichen der mittleren und unteren Bahnhofstrasse», schreibt Adi Kälin. Die Entwicklung zu internationalen Allerweltsläden werde hier weitergehen. Doch statt nur über die Verödung der Bahnhofstrasse zu jammern, würden die Konsumentinnen und Konsumenten besser die bedrängten Geschäfte häufiger besuchen, statt schnell im Internet einzukaufen, schliesst Kälin.

Weitere Meldungen:

– Der Winterthurer «Landbote» berichtet über eine Veranstaltung des Forums Architektur zu einem geplanten Neubau der Krankenkasse Swica im Quartier Inneres Lind. 1100 Unterschriften wurden für ein Referendum gegen den Gestaltungsplan gesammelt. Der Vertreter des Quartiers, Peter Lehmann, stand der «Phalanx der Befürworter» praktisch alleine gegenüber, wie der Landbote schreibt. Selbst ihm gefalle das Projekt von Frei + Saarinen Architekten auch, aber es stehe am falschen Ort.

– Ebenfalls im «Landboten»: Der zerbeulte Zaun, den die Künstlerin Katja Schenker bei der Kehrichtverbrennungsanlage installierte, löste 2014 eine Kontroverse aus, die auch im Gemeinderat Wellen warf. Nun hat der Stadtrat ein neues Konzept für Kunst-und-Bau-Projekte vorgestellt. Im 13-seitigen Papier legt die Stadt ein Bekenntnis für die Kunst ab: «Kunst im öffentlichen Raum ‹regt zu (Streit-)Gesprächen an, ermöglicht Begegnungen und fördert die Gemeinschaft›», zitiert der «Landbote» aus dem Papier. Finanziell gibt es grundsätzlich keine Abstriche, aber eine Limite von 500’000 Franken.

– Seit sieben Jahren steht die katholische Kirche Don Bosco, ein Werk des Architekten Hermann Baur aus den 1930er-Jahren, leer. Bis im Sommer 2020 wird das ehemalige Gotteshaus im Basler Breitequartier zu einem Musik- und Kulturzentrum umgebaut. Darüber berichtet heute die «Basler Zeitung». «Paul-Sacher-Saal» wird der 500 bis 600 Plätze umfassende Hauptsaal dereinst heissen.

– Ausserdem berichtet die «Basler Zeitung» über den Innovationspark, der in Allschwil entstehen soll. Prägten bis vor wenigen Jahren noch Schrebergärten das Bachgraben-Areal, ist mittlerweile ein Life-Science-Cluster entstanden, mit Firmen wie Actelion, Idorsia oder Viollier. 2022 wird der Switzerland Innovation Park Basel Area (SIP) in einen Neubau am Hegenheimermattweg einziehen. Das Gebäude Grid (Grand Réseau d’Innovation et de Développement) stammt von den Architekten Herzog & de Meuron.

Im «Berner Oberländer» kommt ein Hotelzimmer geflogen: Die Zeitung zeigt, wie die fertig montierten Zimmer des Revier-Hotels per Kran an ihre Position gehievt werden. Die Module sind fixfertig eingerichtet, müssen nur noch ans Strom-, Wasser- und Lüftungsnetz angeschlossen werden.

– Bereits fertig ist das von der Candrian-Gruppe geführte Hotel «Walhalla» am St. Galler Bahnhofplatz. Nach 16 Monaten erstrahlt es in neuem Glanz. Das «St. Galler Tagblatt» wirft einen Blick in das von Innenarchitektin Iria Degen erneuerte Haus.

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