Beton vom Feinsten: die Kirche St-Nicolas in Hérémence (VS) von Walter Förderer, 1971. Fotos: Werner Huber

Der lange Weg zum «grünen Zement»

Die Zementproduktion ist braucht viel Energie. Die Industrie will das ändern, doch der Weg ist weit. Ausserdem: Baloise-Park in Basel, Bauverbot in Verbier, Drei Weieren in St. Gallen und Zürischnurre überall.

«Wäre die Zementproduktion ein Land, käme sie unter den CO2-Emittenten hinter China und den USA auf Rang drei der Schadstoffliste», schreibt die ‹Neue Zürcher Zeitung›. Dies illustriert, wie extrem energieintensiv die Zementherstellung ist. Kein Wunder, steht die Zementindustrie in der Zeit der Bekämpfung der Klimaerwärmung unter grossem Druck – von der Politik, der lokalen Bevölkerung und der Finanzindustrie. Der grosse CO2-Abdruck sei nämlich der Hauptgrund für die sehr tiefe Bewertung der Aktien der entsprechenden Unternehmen. Gründe,, die Emissionen zu reduzieren, gibt es also genug. Doch der Weg zum «grünen Zement» sei noch weit, schreibt die ‹NZZ›.

Im Vergleich zu 1990 sind die Emissionen der Schweizer Zementwerke um 37,5% gesenkt worden, von 7 auf 5% der landesweiten CO2-Emissionen. Dies gelang, indem die Kohle teilweise durch Abfallprodukte ersetzt wurde. Im «Zement der Zukunft» sollen auch Bauabfälle beigemischt werden, und der Klinkeranteil soll reduziert werden.

Vor einigen Tagen hat Weltmarktführer Lafarge-Holcim angekündigt, innerhalb der nächsten zehn Jahre den CO2-Ausstoss um weitere 20% zu reduzieren, und für 2050 sei das Ziel «netto null». Das gelinge aber nur, wenn das übriggebliebene CO2 abgeschieden und in einem «Carbon Capture and Storage-Verfahren» unterirdisch gelagert werden könne, berichtet die ‹NZZ›.

 

Weitere Meldungen:

– Ebenfalls in der ‹NZZ›: Mit dem Kantonsbaumeister von Basel-Stadt, Beat Aeberhard, und dem Architekten Quintus Miller diskutiert Sabine von Fischer über die Überbauung Baloise-Park beim Basler Centralbahnplatz. Das Hochhaus habe den neuen Platz im Stadtzentrum erst möglich gemacht.

– Ein Urteil des Bundesgerichts hat zur Folge, dass Bauen im Unterwalliser Touristenort Verbier praktisch unmöglich wird, schreibt ‹24 heures›. Mit diesem Urteil bestätigt das Bundesgericht ein Verdikt des Walliser Kantonsgerichts. Die kommunale Bauordnung von 1999 definierte mehrere Zonen für den Zweitwohnungsbau. Nach der Begrenzung des Zweitwohnungsbaus von 2012 bewilligte die Gemeinde in diesen Zonen Chalets mit der Bezeichnung «Hauptwohnsitz». Das ist laut Gericht nicht zulässig. Für die Gemeinde Bagnes, zu der Verbier gehört, sei dies «peinlich», meint Sprecher Jean-Marc Sandoz in der Zeitung. «Peinlich, aber nicht sehr unvorhersehbar», wie ‹24 heures› schreibt: 2016 gab es eine ähnliche Affäre in Chamoson.

– Beim Naherholungsgebiet Drei Weieren in St. Gallen wird es immer kahler, berichtet das ‹St. Galler Tagblatt›. Weil die Stauanlagenverordnung des Bundes Bäume auf Staudämmen verbietet, muss die Stadt die Bäume auf den Dämmen zwischen dem Buben- und dem Mannenweier sowie unterhalb des Mannenweiers sukzessive Fällen. Die Wurzeln könnten die Dammstabilität gefährden. Die Bäume werden aber nicht sofort gefällt, sondern nur wenn einer krank wird oder abstirbt.

– «Auf ewig die ‹Zürischnurre›», schreiben die Tamedia-Zeitungen ‹Tages-Anzeiger›, ‹Der Bund› und ‹Basler Zeitung› über die neue Bahnhofsstimme, die die SBB dieser Tage einführen. «Kränkelnd», «kälter», «amateurhaft», zitieren die Zeitungen einige Reaktionen, die SBB wiegelt ab: Die Rückmeldungen seien «ausgewogen» gewesen. Eine siebenköpfige Jury habe die eingesandten Stimmen beurteilt und anschliessend auf die technische Brauchbarkeit geprüft. Am Ende blieben vier Frauen im Rennen. «Letztlich entschieden hat dann nicht nur die Stimme, sondern vor allem der Preis, weil die SBB an das öffentliche Beschaffungsrecht gebunden sind».

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