Ein Schlüsselwerk in alter Pracht: Foyer des Kongressshauses Zürich Fotos: Werner Huber

«Das Haus wirkt, als ob es wieder atmen könne»

Die NZZ besucht das frisch sanierte Kongresshaus in Zürich und beschreibt, warum es an einem blinden Fleck in der Stadt wieder festlich zu- und hergehen wird. Ausserdem: das Solarkraftwerk am Muttsee.

Sabine von Fischer besucht in der NZZ das frisch sanierte Zürcher Kongresshaus und findet: «Das Haus wirkt, als ob es wieder atmen könne.» Mit freier Sicht auf den Zürichsee erstrahle das Schlüsselwerk der Zürcher Moderne in alter Pracht, aber verjüngt durch neue Technik und Kunst, verantwortet durch die Architektengemeinschaft Diener & Diener und Boesch Architekten. Vieles von dem sei erst während der sechs Jahre Planungs- und vier Jahre Bauzeit eingeführt worden, da sich nicht nur die Brandschutzvorschriften, sondern auch die Ansprüche an ein international attraktives Kongresshaus verändert hätten. Die Pandemie habe dem Projekt mit einem Baukredit von rund 175 Millionen Franken den letzten Schub in Sachen Digitalisierung gegeben. Die Eröffnungstage von Kongresshaus und Tonhalle sind vom 4. bis 5. September. «Einfach hingehen», empfielt die Autorin. (Wir empfehlen ausserdem, den Beitrag zum Konkresshaus von Werner Huber im aktuellen Hochparterre zu lesen!)

Weitere Meldungen:

– Sowohl die NZZ, als auch der Tages-Anzeiger (und damit auch Bund und Basler Zeitung) berichten vom neuen Solarkraftwerk an der Staumauer Muttsee. Auf 2500 Metern über Meer realisiert dort der Stromkonzern Axpo gerade «die erste grosse Solaranlage im Hochgebirge» (NZZ): 5000 Solarmodule auf einer Fläche von insgesamt 10 000 Quadratmetern werden an der Aussenseite der Staumauer angebracht und sollen ab Oktober 3,3 Gigawattstunden Strom produzieren. Anlagen im Hochgebirge sind vor allem für die Produktion im Winter wichtig. Wenn in Zukunft vermehrt Autos und Gebäudeheizungen über Strom funktionieren drohe in der kalten Jahreszeit Knappheit. Der Tages-Anzeiger findet solche Anlagen sinnvoll, zeigt aber auch die Grössenverhältnisse auf: Gegenüber der Leistung der neuen Solaranlage von 2,2 Megawatt hat das Wasserkraftwerk Linth-Limmern, zu dem die Staumauer gehört, 1540 Megawatt. Damit könnte die Axpo bei Bedarf ein Viertel der Schweiz mit Strom versorgen.

– Der Tages-Anzeiger meldet: Kunst statt Pelz. Hauser & Wirth eröffnen beim Bürkliplatz in Zürich einen neuen Standort. Die Mega-Galerie expandiert weiter. Nach Menorca, Monaco und dem Buchladen an der Rämistrasse in Zürich ist es der dritte neue Standort in diesem Jahr. Die Räume im Gebäude Bahnhofstrasse 1, ein Spätwerk von Werner Stücheli von 1974, nutze 40 Jahre lang das Pelzgeschäfts A.C. Bang. Nach drei Monaten Umbauzeit zieht Hauser & Wirth nun in das 250 Quadratmeter grosse Geschäftslokal.

– Die Stadt Zürich macht in «Micro Housing», so der Tages-Anzeiger. 13 zweistöckige Einfamilienhäuser im Schwamendinger Quartier Auzelg suchen nach einer Renovierung neue Mieterinnen, Bezugsdatum ab März 2022. Die Ausschreibung begann heute um 8 Uhr. Die Häuschen der Wohnsiedlung Au sind mit einer Wohnfläche von knapp 80 Quadratmetern zwar klein, verfügen aber über einen 700 bis 1500 Quadratmeter grossen Garten und einen Schopf. Die Miete sei durchschnittlich 1800 Franken, plus 300 Franken Nebenkosten. Die Siedlung von Architekt Georg Seger sei aus der Not der Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre entstanden, als «Arbeitslosen- und Selbstversorgersiedlung».

– In der Südostschweiz geht es um ein anderes Klientel: Das Schloss Zizers wird in 23 exklusive Eigentumswohnungen umgebaut. 900 000 Franken kostet die 3,5-Zimmer-Wohnung mit 110 Quadratmetern und Gartensitzplatz, 2,6 Millionen Franken die 5,5-Zimmer-Wohnung. Wer es noch exklusiver mag, der lässt sich die Wohnung mit dem früheren Rittersaal des Schlosses zeigen. Acht Meter hoch sei der Saal; unter bischöflichem Besitz ist er in eine barocke Kapelle umgewandelt worden, nun ist er das Wohnzimmer von einer der drei «Top-Immobilien im Schloss, die exklusiv von Nobilis Estate vermarktet werden, dem Spezialisten für herrschaftliche Besitzungen». Der Preis dafür? Bleibt geheim.

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