Gestapelt: Der Dreifachkindergarten Länggasse von Nuak Architekten wird demnächst eröffnet.

Berns gestapelte Kindergärten

Eine über Jahrzehnte pädagogisch begründete Bautradition wird aufgegeben, schreibt der «Bund». Ausserdem in der Presse: Hochwasserschutz am Alpenrhein und Produktionsbetriebe in der Innenstadt.

In der Berner Länggasse wird demnächst ein dreistöckiger Dreifachkindergarten eröffnet und eine vierstöckige Sechsfachbasisstufe steht neben dem Schulhaus Pestalozzi seit Sommer 2019 in Gebrauch. «Das Stapeln von Kindergärten ist in der Stadt Bern neu», schreibt Dieter Schnell, Dozent für Geschichte und Theorie der Architektur an der Berner Fachhochschule, in seiner Kolumne im «Bund». Die Architekturgeschichte zeige, dass das Spielerisch-Kindliche des Kindergartens mit Holz besser ausgedrückt werden könne als in massiver Bauweise. Und «dass ein Kindergarten einen direkten Ausgang zum Garten sowie einen gedeckten Aussenspielraum haben musste, war eine wichtige pädagogische Forderung und machte den einstöckigen Gartenpavillon zum idealen Bautyp.» Jetzt werde eine über Jahrzehnte für sinn- und wertvoll erachtete und auch pädagogisch begründete Bautradition aufgegeben und neue Kindergärten mehrstöckig gestapelt. «Es gibt zweifellos sehr gute Gründe für eine verdichtete Bauweise, so wie es auch einleuchtende Gründe gegeben hat, Kindergärten als einstöckige Pavillons ins Grüne zu stellen. Leider schliessen sich die beiden Anliegen gegenseitig aus. Mich stört daran, dass der Bruch eines einstigen Tabus still und diskussionslos hingenommen wird.»

Weitere Meldungen:

– «Das Prinzip ‹Schaukäserei› belebt die Innenstadt: Eine Studie zeigt, wo und wie man mehr Produktionsbetriebe in die Stadt bringen könnte. Die «NZZ» berichtet.

– «Ein Designer steht unter Strom»: Der Industriedesigner Miguel Lauper hatte die zündende Idee zur rechten Zeit, schreibt die «NZZ».

– Mit dem Projekt Rhesi möchten Österreich und die Schweiz einen besseren Hochwasserschutz am Alpenrhein sicherstellen. Das «St.Galler Tagblatt» berichtet.

– «Durch den Dschungel der Entschädigungen»: Auch nach elf Monaten Pandemie sind viele Kulturschaffende mit der Bürokratie bei Entschädigungsansprüchen überfordert. Die «WOZ» berichtet.

– Schlimmer als ein harter Lockdown sei für die Leute der ständige Wechsel von Verschärfen und Lockern, sagen zwei Mitglieder der «No Covid»-Initiative. Die «WOZ» informiert.

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