Die Cité du Lignon in Genf suchten die Eigentümer den Schutzstatus, um mehr Spielraum bei der Sanierung zu erhalten. Fotos: Port(u*o)s via Wikimedia

Berner Denkmalsorgen

Der Kanton Bern will die Anzahl der Schutzobjekte von zehn auf sechs Prozent des gesamten Gebäudebestandes reduzieren. Dagegen schreibt der Architekt Patrick Thurston in der «NZZ» an.

«Nach Jahren der vorbildlichen Instandsetzung historischer Bauten verdüstert sich in ganz Europa der Denkmalhimmel», warnt der Architekt Patrick Thurston in der «NZZ». In der Schweiz zeige sich dies besonders deutlich im Kanton Bern, der überdurchschnittlich viele hochkarätige Baudenkmäler besitze. Das Parlament legte Anfang Jahr fest, dass innerhalb von fünf Jahren die Anzahl der Schutzobjekte von zehn auf sechs Prozent des Gesamtgebäudebestandes zu reduzieren ist. «14'000 der heute 36'000 Baudenkmäler verlieren ihren Status im Bauinventar», rechnet Thurston vor. «Offensichtlich ist nicht klar geworden, dass man Architektur nicht nach Prozenten, sondern nach ihrem baukulturellen Wert beurteilen muss.» Der Beschluss stehe zudem im Kontrast zur Kulturstrategie des Regierungsrates, die auf eine enge Zusammenarbeit aller Akteure in der Denkmalpflege setze. Auch Thurston plädiert für eine Kultur des Dialoges und appelliert an die Eigenverantwortung der Hausbesitzer.

Weitere Meldungen:


– Vals zum Ersten: Der geplante Turmbau löst bei den Dorfbewohnern keine grossen Emotionen aus, berichtet die «Südostschweiz». «Es gab zahlreiche Detailkritik, aber wenig lautstarke Fundamentalopposition.»

– Vals zum Zweiten: Der «Tages-Anzeiger» porträtiert Pius Truffer, den Steinebrecher von Vals: «Sein Ehrgeiz ist so gross wie das Hochhaushotel, das er im Valsertal mitplant.»

– Vals zum Dritten: «Seit 100 Jahren wollen Gipfelstürmer die Alpen mit Megabauten verschönern, sind aber bisher grandios gescheitert», berichtet der «Tages-Anzeiger».

– Die Walliser Regierung will überdimensionierte Bauzonen bloss für eine gewisse Zeit zurücklegen statt zu reduzieren. «Experten halten dies für rechtlich heikel», schreibt der «Tages-Anzeiger».

– Nach 4.5 Millionen Franken Planungskosten und acht Jahren Vorlauf wird das Bieler Regiotram aufgegeben, meldet der «Bund». Zumindest vorläufig.

– Die «24 heures» besucht den Innenarchitekt Urs Lüscher, der seit 1989 das Büro Batiplus betreibt.

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