Die Letzigrabenbrücke, der mit 1156 metern längste Bahnviadukt der Schweiz, führt vom Untergrund-Bahnhof über das gesamte Gleisfeld. Heute ist er längst fertig. Fotos: Dorothea Müller, © SBB

«Bauingenieur und Gentleman»

Die ‹NZZ› berichtet über den Fahrplanwechsel dank der Zürcher Durchmesserlinie und portraitiert den Projektleiter Roland Kobel als Gentleman, Wunscherfüller und Streitschlichter.

Die zehn Kilometer lange Durchmesserlinie zwischen Oerlikon und Altstetten samt Untergrundbahnhof Löwenstrasse kostete zwei Milliarden Franken und geht am Sonntag «auf ganzer Länge in Betrieb». Die ‹NZZ› berichtet über den «umfangreichen Fahrplanwechsel dank der DML». Sie schreibt zu dem ein Portrait über Roland Kobel. Der «Bauningenieur und Gentleman» leitete acht Jahre den Bau der Durchmesserlinie. Er sieht sich als Wunscherfüller, denn 82 Prozent der im Kanton Stimmenden wünschten die DML 2001. Ihn reizte die Aufgabe «neben einem Tunnel, und unter Betrieb, einen neuen Bahnhof und den längsten Bahnviadukt der Schweiz zu bauen». Kobel sei einer, der «schon mal Stiefel trug», hätte gerne an Quartiersversammlungen vermittelt und berichtet über die wichtigen Verzögerungsrisiken: Wider die Gefahr, dass «ein Hochwasser die Baustelle unter dem HB überschwemmt», wurde der Sihlsee zum Rückhaltebecken gemacht und dient nun weiterhin als Hochwasserschutz. Weil 2008 beim Bahnhof Oerlikon auf einmal acht nicht sechs Gleise in die DML integriert werden mussten, wurde das denkmalgeschützte MFO-Direktionsgebäude zum Politikum – und letztlich verschoben (Hochparterre berichtete). Und Kobel lobt – auf die Frage, wieso hier gelinge, was bei Stuttgart 21 aus dem Ruder lief – «neben dem starken Rückhalt für den öffentlichen Verkehr das andere demokratische System», dass die Leute nicht erst bemerkten, was geschähe, wenn Bäume gefällt werden sollen. Darum möchte er nach seiner Pension sein Prozesswissen zur Verfügung stellen und als freischaffend als Bau-Mediator arbeiten. Differenzen bei Grossprojekten seien unvermeidbar, «doch wenn man schon streiten müsse, dann wenigstens mit Stil».

Weitere Meldungen:


– «Wer Verkehrsmittel kombiniert, schont Nerven und Umwelt», titelt ‹Die Südostschweiz› über den neuen Mobilitätsplan, der Bewohnern der Region Zürichsee-Linth aufzeigen soll, «wie man sich umweltschonend fortbewegen kann». Der Kommentar: «Unterwegs in eine grüne Zukunft».

– Drei Etappen des Eulachparks in Winterthur-Neuhegi sind gebaut. Die vierte soll den Jugendlichen gehören, Skatern, Bikern und Trottinettfahrern. Laut ‹Der Landbote› beantragt der Stadtrat nun 700'000 Franken für ein abgespecktes Projekt, das ab Frühling 2016 realisiert wird.

– Nach neun Jahren warten, geht es in Schwamendingen vorwärts: Laut ‹Tages-Anzeiger› bewilligte das Uvek nun das Grossprojekt, den Autobahntunnel über 940 Meter hinweg zu überdeckeln und darauf einen Quartierpark zu gestalten.

– Der Basler Heimatschutz freut sich, dass die Baugenossenschaft wohnen&mehr «vorhandene bauliche Potenziale ausschöpfen will». In der ‹Basler Zeitung› erklären die Initianten des Verbunds von 20 Wohngenossenschaften ihre Ziel: «ein Quartier im Quartier».


– Nach zwei Jahren Bauzeit, ist der 134 Jahre alte Rheinübergang bei Reichenau wieder offen. ‹Die Südostschweiz› berichtet über die «gerettete Brücke mit viel Geschichte».

– Die Wanderausstellung ‹Basel findet Stadt› soll «der Dichte den Stress nehmen» und macht «die Engnis zum Thema». Die ‹Basler Zeitung› hat sie sich angesehen.

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