Das ‹tanzende Haus› steht auf dem Nachbarsgrundstück von Vaclav Havels Elternhaus. Dieses hatte sein Grossvater gebaut. Fotos: Werner Huber

Auf den Spuren Vàclav Havels in Prag

Zehn Jahre nach dem Tod Vàclav Havels unternimmt die ‹NZZ› eine Spurensuche in Prag. Ausserdem in den Medien: ein verhinderter Rebberg, ein verkauftes Areal, eine neue Tramachse und eine grössere Velostation.

Aus Anlass des zehnten Todestags Vàclav Havels vom 18. Dezember unternimmt die ‹Neue Zürcher Zeitung› einen Spaziergang entlang der Stationen des früheren Dissidenten und späteren Präsidenten. Der Kunsthistoriker Zdenek Lukas hat Havels Spuren in Prag akribisch dokumentiert. Eine Art bauliches Vermächtnis ist das ‹Tanzende Haus› von Vlado Milunic und Frank O. Gehry am Ufer der Moldau von 1996. Havel war im Nachbarhaus aufgewachsen und hatte auf der benachbarten Brache gespielt. Das Haus mit Hotel, Bar und einem Raum für Ausstellungen sei ein Kindheitstraum Havels gewesen, erzählte Lukes der ‹NZZ›.

Weitere Stationen auf dem Spaziergang sind die Gebäude der früheren Staatssicherheit – das Gefängnis, in dem Havel einst einsass, ist heute ein Hotel – und die Prager Burg, auf der Havel später als Präsident der Tschechoslowakei und später Tschechiens residierte.

Zehn Jahre nach seinem Tod kommen auch die kritischen Aspekte von Vàclav Havels Wirken zur Sprache. So schloss er zwar die Mitarbeiter der Geheimpolizei und hohe Kader vom Staatsdienst aus, lehnte aber eine Öffnung der Akten ab. Nach seinem Tod wurde Havel zunehmend überhöht, doch das Verhältnis der Tschechen blieb distanziert. Seine letzte Ruhe fand Vàclav Havel auf dem Friedhof Vinohrady, wo seine Asche ins Familiengrab eingebracht wurde.

 

Weitere Meldungen:

– Acht Jahre, drei Gerichtsverfahren und zehn Urteile brauchte es, bis der Streit und die berühmteste Wiese am Zürichberg abzuschliessen: Die Magerwiese unterhalb der Kirche Fluntern bleibt geschützt und wird kein Rebberg, wie die ‹Neue Zürcher Zeitung› über ein Urteil des Bundesgerichts schreibt. Einen Rebberg soll es trotzdem geben: etwas weiter oben im Quartier. Aber auch da formiert sich bereits Widerstand: Das Projekt beeinträchtige angeblich das Landschaftsbild.

– Hermann Alexander Beyeler ist der Besitzer des Bredella-Areals neben dem SBB-Bahnhof in Pratteln. Nun verkauft er dieses an die Ina Invest AG und beteiligt sich daran mit 10 Prozent. 2019 schätzte Beyeler den Finanzbedarf zur Entwicklung des Areals auf 320 Millionen Franken über einen Zeitraum von zwanzig Jahren. Mit dem Verkauf will er gewährleisten, dass das Areal nicht zu Spekulationszwecken zerstückelt werde, schreibt die ‹Basler Zeitung›.

– Die Gemeinden der Regionalkonferenz Bern-Mittelland haben dem Kredit zugestimmt, mit dem die Zweckmässigkeitsbeurteilung des Kantons Bern für eine zweite Tramachse in Berns Innenstadt aktualisiert werden kann. Die Beurteilung stammt von 2012 und wird nun mit den Erkenntnissen der 2020 verabschiedeten ‹Netzstrategie öffentlicher Verkehr Kernagglomeration Bern› ergänzt. Dereinst soll eine zweite Tramachse die heutige Achse in den Hauptgassen entlasten. Die ‹Berner Zeitung› berichtet.

– In Winterthur bauen die Stadt und die SBB 500 zusätzliche Veloabstellplätze beim Bahnhof. Sie finden Platz im zweiten Teil der Überbauung ‹Stellwerk›. Mit den neuen Plätzen und einer Verdichtung wird die Anzahl Abstellplätze von 600 auf 1300 erweitert, schreibt ‹Der Landbote›.

close

Kommentare

Kommentar schreiben