«Am Ende entscheidet das Portemonnaie»
«Irgendwann werden wir noch 100 bis 110 Gemeinden im Kanton haben», prognostiziert «Fusionsberater» Alfred Gerber gegenüber heute 170 Zürcher Gemeinden. Die «NZZ» sieht die kommenden Veränderungen im Finanzausgleich als Treiber dieser Entwicklung.
«Am Schluss entscheidet das Portemonnaie», resümiert Gerber über Gemeindefusionen. Die kommunale Eigenständigkeit sei nur wenigen mehr wert als ein Steuerfuss von 130 Prozent. Wie die «NZZ» berichtet, stehen Veränderungen im Finanzausgleich an, denn die Bereitschaft grosser Gemeinden für finanzschwache Kleinkommunen aufzukommen, sinkt. Nachdem der «Übergangsausgleich» 2018 endet, wären theoretisch Steuerfüsse von 170 Prozent und mehr denkbar. Noch ist allerdings unklar, was beim darauf folgenden «Sonderlastenausgleich» als Sonderlast gelten wird. Nur überdurchschnittliche Sozialausgaben oder auch «Nachteile der Kleinheit», wie hohe Verwaltungsausgaben pro Kopf? In jedem Falle hält der Fusionsdruck an.
Weitere Meldungen:
– Architektenunmut beim Kunstmuseum Bern: Der Umbau der Abteilung Gegenwart für 8.7 Millionen Franken steht kurz vor Baueingabe. Dass das Projekt nicht öffentlich ausgeschrieben wurde, traf bei lokalen Architekten auf Unverständnis. Wie «Der Bund» berichtet, wurden nicht einmal Atelier 5 gefragt, die den Bau von Rudolf Salvisberg 1983 erweitert hatten.
– «Stopp Überverdichtung», fordern Gegner der Genfer Siedlungspolitik. Zur inneren Siedlungsentwicklung und gegen die Wohnungsnot sieht der kantonale Richtplan Minimaldichten für Bauland vor. Bauherren kritisieren dies als Eingriff in die Eigentumsfreiheit, der Grünflächen in Bedrängnis bringe. Die «NZZ» berichtet.
– Gesellschaftliches Leben hört man: Dies ist der Grund, weshalb die Genossenschaft «mehr als wohnen» in Zürich Leutschenbach ihren sozialen Trinkbrunnen vorzeitig abstellt. Dieser hatte Anwohner mit Kaffee, warmer Schoggi und Bouillon versorgt. Die «NZZ» berichtet.
– Wie der «Tages-Anzeiger» kommentiert, könnte der als Sparprojekt gedachte «Superblock» Winterthur teuer zu stehen kommen. Adolf Krischanitz baut die alte Fabrikhalle auf dem Sulzerareal für die zentrale Stadtverwaltung um. Günstiger als vorher wird es offenbar nicht.
– Futuristische Ökostadt Greencity: Der «Tages-Anzeiger» präsentiert die Zukunft des Manegg-Areals als erstes zertifiziertes «2000-Watt-Areal» für fast 6'000 Menschen.
– Frank Gehry gebändigt: Wie der «Tages-Anzeiger» meldet, musste der Architekt das künftig höchste Wohnhochhaus Deutschlands am Berliner Alexanderplatz anpassen. Vorgesehen sind nun eine klassische Teilung in Sockel, Mitte und Krone sowie eine Natursteinfassade.