Ein Experte erklärt im Interview mit der «Basler Zeitung», wie die Akustik im erweiterten Stadtcasino Basel funktioniert. Fotos: Roman Weyeneth

«Alte Säle klingen nicht immer besser als neue»

Ein Experte erklärt im Interview mit der «Basler Zeitung», wie die Akustik im erweiterten Stadtcasino Basel funktioniert. Ausserdem: Homeoffice macht Stadtzentren beliebter und 100 Jahre Bootsbauer Boesch.

«Der Musiksaal des Stadtcasinos hat tatsächlich eine grossartige Grundakustik», erklärt der Akustikexperte Dirk Noy im Interview mit der «Basler Zeitung». «Es gibt diesen Eindruck, dass alte Säle immer besser klingen als neue, aber das stimmt nicht. In Wirklichkeit wurden diejenigen alten Säle, die eine schlechte oder mittelmässige Akustik hatten, einfach abgerissen; die guten sind heute noch da, und nur diese werden wahrgenommen.» Die Akustik im erweiterten Stadtcasino sei de facto dieselbe geblieben: Die Installation der neuen Lüftung im Casinokeller hätte einen merklichen Effekt auf die Saalakustik haben können, aber zum Glück habe man diese im Griff. «Die Lüftung arbeitet hier wie auch in anderen Sälen mit grossen Volumina bei niedriger Luftgeschwindigkeit. So bleibt der Schallpegel idealerweise unterhalb der Hörschwelle», erklärt Noy. In neu gebauten Sälen, wie das KKL Luzern und die Elbphilharmonie in Hamburg, würden variable, mechanische Vorrichtungen eingebaut, mit denen sich der Saal akustisch verändern lässt. «Ein Top-Ten-Saal wie das Stadtcasino so aufzurüsten, wäre allein wegen des Denkmalschutzes quasi Blasphemie», sagt Dirk Noy.

Weitere Meldungen:

– «Homeoffice macht das Stadtzentrum noch beliebter»: Obwohl künftig viele Menschen daheim arbeiten, werden die Firmen weiterhin in die City drängen, schreibt der «Tages-Anzeiger».

– «Die grosse Leere in den Stadthotels»: Die Businesshotels der grossen Schweizer Städte wurden von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen. Das Geschäft ist praktisch tot, berichtet der «Tages-Anzeiger».

– «Wiedikons ‹Leuchtturm› ist erloschen»: Das populäre Seebähnli im Zürcher Kreis 3 ist zum Opfer der Corona-Krise geworden. Dennoch glaubt der Verwaltungsrat an eine Zukunft des Gastro- und Kulturhauses. Der «Tages-Anzeiger» informiert.

– «Der Wasserporsche vom Zürichsee»: Seit 100 Jahren baut Bootsbauer Boesch weltweit einmalige Boote - noch immer und für immer in Edelholz. Der «Tages-Anzeiger» berichtet.

– Neue Klimaanlagen laufen mit Treibhausgasen. Ein globales Produktionsverbot hätte einen grossen Effekt auf das Klima, schreibt der «Tages-Anzeiger».

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Kommentare

Andreas Konrad 21.08.2020 11:13
Das neue Casino von HdM ist vor allem eins : Fantastisch . Ohne jegliche ideologische Beschränkung wurde im reichen Schatz der europäischen Bau - Stile geschwelgt und in einer Raffinesse an Details gefeilt, dass einem die Ohren wackeln. Hier zeigt sich, was man mit « billiger Kulissenarchitektur » erreichen kann , wenn man sich von altvorderen Modernisten nicht dreinreden lässt ( Holzfassade beim barocken Neubau ) : Ein grossartiges Stück Architektur .
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