Der Negrellisteg in Zürich: stützenfreie 150 Meter, gewundene Rampen, Betongitter – und nun endgültig: eine Planungsleiche.

«Adieu, Negrellisteg»

Nach fünf Jahren Geldsuche wird der Negrellisteg über das Zürcher Gleisfeld zur Planungsleiche.


«Adieu, Negrellisteg», titelt die ‹NZZ› und rollt die Geschichte auf: 2011 hatten englische Ingenieure eine 150 Meter lange, stützenfreie Betonkonstruktion über das Gleisfeld des Zürcher Hauptbahnhofs vorgeschlagen, zwischen Europaallee und Zollstrasse. Doch die nötigen 30 Millionen Franken liessen sich nicht auftreiben. Ausserdem – so sagt nun das Tiefbau- und Entsorgungsdepartement – gäbe es nun einen Velotunnel zwischen Sihlpost und Museumsstrasse und die Unterführung bei der Langstrasse werde bald verbreitert. Auch der ‹Tages-Anzeiger› nimmt sich dem Thema an. Zwar gibt es «Keine Edelbrücke für Velofahrer», doch bleibt die Verbindung über das Gleisfeld im Richtplan erhalten. Der Steg soll nun eine Fussgängerüberführung werden, also kleiner und ohne Rampen.

Weitere Meldungen:


– «Rettet das GA, schafft die erste Klasse ab!» titelt ‹Die Wochenzeitung›. Über die Idee, das Generalabonnement durch Mobility Pricing zu ersetzen urteilt sie klar: «Das ist weder ökologischer noch sozialer und bereitet auch kein Vergnügen».

– Letztes Jahr kritisierte der dänische Stadtplaner Jan Gehl den Berner Verkehr am Hauptbahnhof und in der Innenstadt. Nun soll er den Fussverkehr der Innenstadt analysieren, berichtet ‹Der Bund›. Zu spät, meinen Kritiker, denn der Richtplan ist schon in der Vernehmlassung. Und ausserdem: «Er kennt die Gegebenheiten vor Ort nicht.»

– «In der Stadt Zürich werden mehr Wohnungen erneuert als gemeinhin angenommen», berichtet der ‹Tages-Anzeiger› aus einer Studie: 2004 spielten Ersatzneubauten noch kaum eine Rolle, heute machen sie ein Drittel aus. Vor allem Genossenschaften und die Stadt erneuern stark überdurchschnittlich. Die Innenstadt wird stärker aufgewertet als die restlichen Stadtquartiere. Bauten aus der Nachkriegszeit sind stärker betroffen als solche aus der Gründerzeit. Liegenschaften im Stockwerkeigentum werden fast nie abgerissen.

– «Da möcht ich wieder Kind sein», schreibt die ‹Basler Zeitung›. Sie besucht verschiedene  Schulen der Stadt Basel, geadelt durch Kunst am Bau.

– Nach Widerstand aus der Bevölkerung hat der Gemeinderat von Florenz eine zunächst geplante McDonald's-Filiale auf dem Domplatz abgelehnt. Die ‹NZZ› berichtet über «Banalisierung der Kulturschätze durch billigen Kommerz», einen Bürgermeister, der auf seine Stadt hört und einen über die Kehrtwende verärgerten Geschäftsführer.

– «Schrebergärten im Kopf», titelt die ‹NZZ› und macht sich über einen grünliberalen Vorstoss lustig. Mit Lichtprojektionen oder vertikaler Begrünung würde der Swissmill-Turm «unter einem Blümchen- und Blättermantel zum putzig-gigantischen Monument einer überhandnehmenden kollektiven Schrebergärtchen-Mentalität».

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