Die Situation der Arbeiter auf den WM-Baustellen wirft ein schlechtes Licht auf Katar. (Bild: Suresh Babunair, Wikimedia Commons)

Blick hinter die Bauzäune in Doha

Ein Ingenieur erzählt von seinen Erfahrungen auf den Grossbaustellen von Katar. Weiter in der Presse: Basel rüstet sich für ein Jahrtausendbeben, Skirennen trotz Gletscherschmelze und Streit um die Sacré-Cœur.

Der Ingenieur Stefan Brinkmann arbeitete bis 2017 für ein deutsches Unternehmen in Katar und war für die Sicherheit auf Grossbaustellen zuständig. Die Arbeit dort sei gefährlich, die Löhne tief und die Unterbringung in den Arbeitercamps oft unter aller Würde, schreibt er in der NZZ. Den Berichten über «Tausende von Toten» solle man dennoch mit Skepsis begegnen. Der Ingenieur ist nicht nur skeptisch gegenüber der hohen Zahl, sondern stört sich auch an den Medien, die «diese Opferzahl mit dem Zusatz versehen, dass es hier nicht allein um den Stadionbau geht, sondern um die ganze Infrastruktur, die für die WM gebaut wurde.» So werde suggeriert, dass die gesamte Baubranche zwölf Jahre lang nur für dieses vierwöchige Turnier tätig gewesen sei. Dennoch: Gäbe es eine offizielle Statistik zu den Berufsunfällen in Katar, so der Autor, würde alles andere als ein Mehrfaches an Unfällen im Vergleich mit Europa verwundern. Zur Verbesserung der Situation schlägt er strengere Gesetze und kürzere Arbeitszeiten vor. «Am nachhaltigsten wäre aber, Katar würde das Geld in die Ausbildung der Arbeiter in ihren Herkunftsländern investieren – anstatt in grosse europäische Fussballklubs.» In der Pflicht sieht Brinkmann auch der Rest der Welt: Die Missstände in den Herkunftsländern der Arbeiter zu beenden, wäre nachhaltiger, «als mit dem Finger auf ein Land zu zeigen, in welches die Opfer dieser Systeme zu entkommen versuchen.» Weitere Meldungen: «Ein schweizweiter Blackout kann nicht ausgeschlossen werden»: Die Region Basel gehört zu den besonders erdbebengefährdeten in der Schweiz. 2016 nahm Basel-Stadt deshalb die Ertüchtigung seiner sogenannten «Lifeline-Bauwerke», zu der etwa Akutspitäler und Feuerwehrzentralen gehören, an die Hand. Über die laufende Sanierung des Spiegelhofs, wo sich künftig die Kantonspolizei sowie die Räumlichkeiten der Kantonalen K...
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