Der Architekt und Urbanist Stefan Kurath ist in den Bergen aufgewachsen. Er unterrichtet Architektur- und Städtebauentwurf an der ZHAW und ist Co-Leiter des dortigen Instituts Urban Landscape.

Zusammenarbeit als existenzielle Grundlage

Einrichtungen wie das Klanghaus Toggenburg locken neue und zahlkräftige Gäste ins Tal. Doch beim Bauen in Randregionen wird nur die Zusammenarbeit von Erfolg gekrönt sein. Ein Kommentar von Stefan Kurath.

Unternehmensziele übersetzen sich früher oder später in Raum. Um Ortsbildern und Landschaften gerecht zu werden, braucht es ein Bewusstsein für deren Qualitäten. Seien es die Anlagen der Toggenburger Bergbahnen, seien es Einrichtungen wie das Klanghaus: Sie locken neue und zahlkräftige Gäste ins Tal, deren Aufenthalte länger werden. Warme Betten, gut besuchte Gaststuben, Stabilisierung im Detailhandel: Auch darin zeigt sich die Wertschöpfung aus einer bewussten Destinationsbildung. Dazu trägt eine architektonische Praxis bei, die nicht Schönheit allein zum Ziel hat, sondern Auftraggeberinnen, Baumaterialien, Handwerk und Gewerbetreibende vor Ort verwebt und sich auf die Regionalwirtschaft auswirkt. Das Neue und das Andere: Beides stösst immer auch auf Widerstand, auch beim Bauen. Oft, weil man schnell viel erreichen will oder auch muss. Der Ton im Berggebiet ist zuweilen rau, Missverständnisse und Reibereien sind an der Tagesordnung – da ist und geht alles nah, denn es geht um Existenzen. Jeder Franken zählt bei der Aufgabe, Arbeitsplätze zu erhalten, zu reinvestieren und Neues zu etablieren. Deshalb ist das obere Toggenburg auf wirtschaftliche Synergien angewiesen: In Randregionen wird nur eine Zusammenarbeit von Erfolg gekrönt sein. Sie bedingt, dass man die eigenen Schwächen kennt und Defizite durch Allianzen ausgleicht. Dazu muss man nicht unbedingt bei den Zielen des eigenen Unternehmens zurückstecken, aber vielleicht bei sich selbst. Sich nicht im Weg stehen – im Sinne der Talgemeinschaft....
Zusammenarbeit als existenzielle Grundlage

Einrichtungen wie das Klanghaus Toggenburg locken neue und zahlkräftige Gäste ins Tal. Doch beim Bauen in Randregionen wird nur die Zusammenarbeit von Erfolg gekrönt sein. Ein Kommentar von Stefan Kurath.

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