Die heutige Situation im Raum Bahnhofplatz–Bahnhofquai–Central entspricht im Wesentlichen den Planungen und Bauten der autogläubigen 1940er- bis 1960er-Jahre. (Foto1949, ETH-Bibliothek, Bildarchiv).

Zukunft für das Provisorium

Ein Kredit verleiht der festgefahrene Situation um Papierwerd-Areal und Globusprovisorium neuen Schub. Das Tiefbauamt und das Amt für Städtebau brüten nun über die Zukunft des Gebiets.

Seit Jahrzehnten wird in Zürich über das Globusprovisorium beim HB diskutiert. Vor zwei Jahren schlug der Stadtrat noch vor, den Bau abzubrechen und einen Platz mit Pavillon anzulegen. Der Gemeinderat wies den Antrag Anfang 2019 zurück und verteilte Hausaufgaben: Für die Planung müsse eine neue Auslegeordnung gemacht werden, die auch das Quartier, Nutzerinnen und Nutzer und Fachvertreter miteinbezieht. Der Stadtrat teilte am Mittwoch mit, wie das Verfahren aussehen soll.

Das Tiefbauamt soll einen «Masterplan HB/Central» entwickeln, der die Grundlage legt für mittel- und langfristige verkehrliche und stadträumliche Planungen im Gebiet um den Hauptbahnhof. Der Stadtrat bewillige den Kredit für den Planungsprozess in der Höhe von 1,3 Millionen Franken, heisst es in der Mitteilung. Das skizzierte «Zukunftsbild» soll zeigen, welche Strassenräume für «für Aufenthalt und Begegnung ausgestaltet und zurückgewonnen werden können», und wie das steigende Verkehrs- und Personenaufkommen rund um den HB organisiert werden kann.

Eng darauf abgestimmt, erarbeitet das Amt für Städtebau einen Strategieprozess für das Papierwerd-Areal, um schliesslich über die Zukunft des Globusprovisoriums zu bestimmen. Dieser Strategieprozess ist die direkte Antwort auf die Motion des Gemeinderats im letzten Jahr. Eine gesamtheitliche Interessensabwägung soll einem «breit abgestützten Entscheid über die Zukunft des Areals den Weg ebnen». Ausserdem werde die potentielle Schutzwürdigkeit des Baus geprüft und auch kurzfristige Massnahmen, wie eine öffentliche Terrasse auf dem Dach, würden geprüft. Mit Vorbereitungen und Konzeption wolle man noch in diesem Jahr beginnen, heisst es in der Mitteilung.

close

Kommentare

Andreas Konrad 04.03.2020 15:59
Wenn Du nicht mehr weiter weisst , dann gründe einen Arbeitskreis. Die Beamten verheddern sich in papiernen Kommissionen, die verfahrene Situation wird unter Garantie zementiert. Der Befreiungsschlag vor einiger Zeit (Abriss Provisorium) wird in einem Würg enden, der am Schluss Millionen verschlingt und nichts bringt. Die Lösung der verfahrenen Situation liegt auf der Hand: Ein Bahnhofspark plus ein Coop. Die Entzündung heilte, der schöne Städteraum rundherum würde gestärkt , überhaupt wieder mal wahrgenommen. Mehr braucht es nicht. Aber eben auch nicht weniger.
Kommentar schreiben