Die Seebahnhöfe, fotografiert 1931. Von vorne: ABZ-Siedlung Kanzlei, BEP-Siedlung Seebahn und Wohnsiedlung Erismannhof. Quelle: Baugeschichtliches Archiv Zürich

Referendum für den Erhalt der Seebahnhöfe zustande gekommen

Die «IG Seebahnhöfe retten» hat die nötige Anzahl Unterschriften gegen den Abriss der historischen Genossenschaftsbauten im Zürcher Kreis 4 gesammelt.

Das Volksreferendum gegen den privaten Gestaltungsplan «Seebahn-Höfe» ist zustande gekommen. Gegen den geplanten Abriss und Neubau der  Genossenschaftssiedlungen im Zürcher Kreis 4 regte sich schon länger Widerstand. Dennoch hat der Zürcher Gemeinderat dem Gestaltungsplan Seebahn-Höfe im April mit 100 zu 11 Stimmen zugestimmt. Wie die beiden bauwilligen Wohngenossenschaften ABZ und BEP nun in ihrer Medienmitteilung schreiben, hätte die «IG Seebahnhöfe retten» eine Volksabstimmung erzwungen, es brauche darum «ein «weiteres Ja für mehr gemeinnützige Wohnungen».  Anders tönt es von Seiten der IG, die nun auf einen Erhalt der historischen Bauten und ihrer preisgünstigen Wohnungen hoffen kann: «Wir haben das Referendum als demokratisches Mittel zur Mitgestaltung der Stadt ergriffen – nicht zur Hinderung der Genossenschaften. Es ist unangenehm, gegen die Genossenschaften zu sein, aber im Fall der Seebahnhöfe plädieren wir für ein grosses Umdenken im Hinblick auf das Klima, den Bauschutt, das Quartier und Zürichs Wohnbaugeschichte.» Tatsächlich kann man sich fragen, ob die mittlerweile zwanzig Jahre alten Abrisspläne und das Ersatzneubauprojekt von 2015 noch den Herausforderungen und Sensibilitäten der heutigen Zeit entsprechen. Während die ökologischen und sozialen Argumente für einen Neubau zumindest fraglich sind (Stichworte Graue Energie und Verdrängung), ist der baukulturelle Verlust offensichtlich. Ebenso unbestritten ist andererseits das numerische Mehr an Wohnraum, das durch die verdichtete neue Bebauung entstehen würde. Von einem «vertrackten Zielkonflikt» spricht deshalb Frank Peter Jäger im lesenswerten Hochparterre-Beitrag «Denkmalabriss für erschwinglichen Wohnungsbau?». Er kommt zu folgendem Schluss: «Spaziert man durch die Siedlung, kann man kaum glauben, dass jemand auf die Idee kommt, einen so gelungenen Stadtbaust...
Referendum für den Erhalt der Seebahnhöfe zustande gekommen

Die «IG Seebahnhöfe retten» hat die nötige Anzahl Unterschriften gegen den Abriss der historischen Genossenschaftsbauten im Zürcher Kreis 4 gesammelt.

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