Bis am 5. April suchen die Basler Genossenschaften nach kompakten Ideen auf A3.

Offener Ideenwettbewerb zum Wohnen in Basel

Zum 100-jährigen Jubiläum veranstalten die Nordwestschweizer Genossenschaften einen spekulativen Ideenwettbewerb. Für den Open Call genügt ein A3. Anschliessend werden sechs Teams ihre Thesen vor Ort erproben.

2024 wurde der Regionalverband ‹wohnbaugenossenschaften nordwestschweiz› wurde 100 Jahre alt. Zum Geburtstag schenkte er sich einen «Denkraum für spekulative Zukunftsstrategien». Konkret konnten sich verschiedene Basler Genossenschaften bewerben, beim nun lancierten Ideenwettbewerb mitzumachen. Ausgewählt wurden drei Genossenschaft verschiedener Grössen: WG Am Horn (klein), WG Klybeck (mittel), WG Albanrheinweg (gross).

In einem ersten Schritt suchen sie per ‹Open Call› bis am 5. April nach exemplarischen Ideen mit Vorbildcharakter und Antworten auf Fragen wie: Wie funktioniert das Zusammenleben? Wie gelingt die Weiterentwicklung im Rahmen ökologischer Herausforderung? Kann Wohnen mit Arbeiten kombiniert werden? Wie lassen sich gängige Komfortvorstellungen hinterfragen? Wie Bestandesbauten an steigende Temperaturen anpassen? Wie kann der individuelle Platzbedarf zugunsten der Gemeinschaft sinken? Was heisst Verdichtung für den Grün- und Freiraum? Was sind neue Formen von Teilhabe und Mitgestaltung? Dabei ist der Wohnschutz vorgegeben: Die Mieter:innen sollen bei alledem in ihren Wohnungen bleiben und der Baubestand ist möglichst zu erhalten. Die Abgabe ist kompakt: ein A3.

In einem zweiten Schritt werden sechs ausgewählte Teams zwischen April und September jeweils im Austausch mit einer der drei Genossenschaften ihre Thesen veranschaulichen und am konkreten Ort erproben. Die Flughöhe bleibt hoch, und es werden «keine fertigen Projektvorschläge erwartet». Zwei Workshops mit gut aufgestelltem Begleitgremium begleiten den Prozess Am Ende werden die Resultate im Schweizerischen Architekturmuseum (S AM) und in einer separaten Ausstellung am Münsterplatz veröffentlicht

Reich mag man als Architekturbüro dabei zwar nicht werden, denn die 8'000 Franken sind eher als symbolische Entschädigung zu verstehen. Aber nur selten gibt es so offene und interessante Aufgaben, bei denen mit wertvoller Publikation und interessanten Kontakten zu rechnen ist. Nicht zuletzt ist «eine allfällige Vertiefung und Weiterbearbeitung» nicht ausgeschlossen. Auf geht's!

Im Ideenwettbewerb gilt es, drei spannende Genossenschaften weiterzuentwickeln – baulich, programmatisch, sozialräumlich und partizipativ.

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