Basels Kantonsbaumeister Beat Aeberhard im Gespräch mit Joëlle Zimmerli, Soziologin, Lisa Euler, Architektin, Renato Piffaretti, Swisslife und Palle Petersen, Hochparterre. Fotos: Anna Raymann

«Irgendwann müsst ihr Dichten und Nutzungen festlegen»

Der Städtebau-Stammtisch zum Basler Klybeck-Areal war ein lockeres, stellenweise fadengrades Gespräch über Städtebau, Investitionen und Planungssicherheit. Eine zentrale Antwort blieb er schuldig.

Das Klybeck-Areal: 28 Hektar, 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner, 5000 Arbeitsplätze, 2 Eigentümer: Wird daraus ein Stück Stadt? 140 Menschen interessierten sich am Montagabend für diese Frage, suchten auf dem Klybeck-Areal den Humbug, fanden den etwas versteckten Club in einer schönen alten Industriehalle und nahmen Platz. Zwei sind zu wenig, startete Palle Petersen, Hochparterre-Redaktor und Moderator des Abends, die Diskussion: Die herbeigesehnte «dichte, vielfältige, lebendige» Stadt brauche eine gemischte Eigentümerschaft und gemischte Nutzungen. Sollen sie gezwungen werden, ein Drittel des Areals zu verkaufen oder im Baurecht abzugeben? «Es ist ja schon Stadt hier, und sie zu entwickeln geht zu zweit sogar besser, dann sind die Entscheidungswege kürzer.» Die geschmeidige Antwort gab Renato Piffaretti, Immobilienchef von Swisslife. Sie und Central Real Estate haben das Areal BASF und Novartis abgekauft, offenbar für eine Milliarde Franken. Er sage nicht, sie verkauften gar nichts, aber Swisslife wolle selbst dafür sorgen, dass die Menschen lange blieben und lange Miete zahlten. Kantonsbaumeister Beat Aeberhard wiegelte ab, zur Frage der Eigentümerschaft gebe es verschiedenste Antworten in der Städtebaugeschichte, das könne man nicht verallgemeinern. Erst Soziologin Joëlle Zimmerli wurde deutlich: «Ich bin überzeugt, dass es mehrere, verschiedene und engagierte Akteure braucht.» Auch verschiedene Formen und Akteure der Bewirtschaftung: Statt immer dieselben Verwaltungen zu beauftragen, könne man ganze Häuser bestimmten Gruppen zur Nutzung übergeben. Auch dies bringe Abwechslung. Verkehrte Welt Investitionsdruck verteilen, war Palle Petersens zweite These: Wenig investieren und günstig vermieten, ergibt das nicht gleich viel Rendite wie viel investieren und teuer vermieten? Paradebeispiel für diese Haltung ist jedenfalls der Winterthurer Lagerplatz de...
«Irgendwann müsst ihr Dichten und Nutzungen festlegen»

Der Städtebau-Stammtisch zum Basler Klybeck-Areal war ein lockeres, stellenweise fadengrades Gespräch über Städtebau, Investitionen und Planungssicherheit. Eine zentrale Antwort blieb er schuldig.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.