Trotz Einzonungsstopp entstehen am Siedlungsrand und an mässig erschlossenen Lagen weiterhin viele Gebäude. Diese versiegeln nicht nur den Boden, sondern fördern auch den Autoverkehr.
Fröhliches Weiterbauen auf der grünen Wiese
Trotz Einzonungsstopp entstehen am Siedlungsrand und an mässig erschlossenen Lagen weiterhin viele Gebäude. Diese versiegeln nicht nur den Boden, sondern fördern auch den Autoverkehr.
Keine Frage, wir müssen verdichten, es braucht mehr Wohnungen und bezüglich Erstellungs- und Betriebsenergie erfüllen wir immer höhere Anforderungen. Sogar das Bewusstsein für den Erhalt von grauer Energie in Bestandsbauten steigt. Der Standort wird jedoch noch immer zu wenig berücksichtigt. Bauprojekte, die am Siedlungsrand, fernab von Quartierversorgung und mit mässiger ÖV-Anbindung auf die grüne Wiese gestellt werden, sollten nicht als nachhaltig gelten.
Zu diesen Projekten gehören das «Papillon» in Köniz, das «Fischermätteli» in Burgdorf oder eine Handvoll Tiny Houses auf dem Albis-Pass. Ersteres ist teilweise ein 2000-Watt-Areal, zweiteres wurde als erstes Minergie-Areal zertifiziert und die Tiny Houses bieten ein Zuhause auf sehr kleiner Fläche. Dies sind alles wichtige Beiträge zur Nachhaltigkeit, doch haben alle drei Projekte einen grossen Haken: Die Areale sind per ÖV nur mässig angebunden, per Auto jedoch gut bis sehr gut. Folglich werden die Projekte einen positiven Beitrag zum Verkehrsaufkommen des Autos leisten. Durchgehend nachhaltig können hingegen nur Quartiere sein, die den Langsamverkehr fördern. Und dies bedingt, dass der Alltag grundsätzlich innerhalb von 10 bis 15 Minuten Geh- oder Velodistanz bestritten werden kann. Arbeitsplätze, Bildung, Quartierversorgung und Freizeit müssen in einem engen Umkreis zur Verfügung stehen. Ist dies nicht der Fall, werden die Bewohnenden ins Auto gezwungen. Dabei ist irrelevant, ob das Fahrzeug elektrisch oder mineralisch betrieben wird: Der Platzverbrauch von Autos ist enorm, vom Parkplatz zuhause über die Zufahrtsstrassen und die Autobahn bis zum Parkplatz am Bestimmungsort. Das hohe Gewicht, die niedrige Belegungszahl zu Stosszeiten von 1.1 Personen und die Nutzungszeit von einer Stunde pro Tag machen das Auto zum ineffizientesten Verkehrsmittel. Mit Mobilitätskonzepten wird versucht, dem entgegenz...
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